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Rezension zu
Nächstes Jahr in Havanna

Cuba im Wandel der Zeit ?!

Von: AV
21.07.2019

1958: Elisa, Tochter aus gutem Hause, lebt in einer Welt aus Partys und gesellschaftlichen Empfängen und hat wenig Einblick in die politischen Verstrickungen des Landes. Bis ihre Familie das Land verlassen muss... 2017: Marisol, Elisas Enkelin, fährt zum ersten mal in ihrem leben nach Cuba, um den letzten Wunsch ihrer Großmutter zu erfüllen und ihre Asche in ihr geliebtes Heimatland zu bringen. Dort sucht (und findet) sie nicht nur die Orte, von denen ihr ihre Großmutter tausendfach erzählt und sie beschrieben hat; sie findet auch Menschen, die ihre Großmutter auf ihrem Lebensweg (zeitweilig) begleitet haben. Sie lernt ein Cuba kennen, wo auch heute, in 2017, es schwierig ist, wenn man eine unbedachte politische Äußerung macht oder sich mit den "falschen" Leuten einlässt. Und auch ein weiterer Punkt in der Geschichte ihrer Großmutter scheint sich zu wiederholen: beide Frauen verlieben sich in den falschen Mann... Fazit: Eine Aussage von Marisol zieht sich für mich durch das gesamte Buch wie ein roter Faden: " Ich kann mir die Unfreiheit nicht vorstellen, die er (Louis) beschreibt." Diese Aussage, zusammen mit ihren Schilderungen über Cuba aus ihren Augen, beschreibt für mich treffend die Zerrissenheit zwischen einer tiefen Liebe für dieses Land und der (seiner) ohnmachtslosen Hilflosigkeit, diese "Unfreiheit" zu verändern. Man erfährt in diesem Roman zu gleichen Teilen über die politischen Verstrickungen im Allgemeinen und deren Auswirkungen auf das gesellschaftliche Leben. Der Roman an sich ist leicht und flüssig geschrieben; streckenweise etwas zu langatmig für meinen Geschmack. Als Pluspunkt möchte ich anführen, dass die vielen politischen Ereignisse nicht einfach nur "herunter gebetet" werden, sondern sich nahtlos in die Geschichte einfügen. Allerdings hätte ich mir die ein oder andere Schilderung gerne mit etwas mehr Temperament erhofft. Vieles wurde eindrucksvoll aber (für meinen Geschmack) zu leise geschildert. Ein solider Roman, der einem viel über die kubanische Geschichte und ihre Auswirkungen in der Gesellschaft bis zum heutigen Tage näher bringt. Von mir dafür klare vier Sterne.

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