Rezension zu
Das blaue Wunder

Das Sachbuch von Frauke Bagusche „Das blaue Wunder“ beschreibt aus der Perspektive einer Meeresbiologin das Ökosystem Meer in seiner ganzen biologischen Vielfalt wobei gleichzeitig verdeutlicht wird, wie wichtig es ist, dass dieser einzigartige Lebensraum bewahrt wird. Die Autorin bezeichnet sich selbst als „thalassophil“, zählt sich also zu den Menschen, die das Meer lieben und hiervon fasziniert sind. Diese Eigenschaft reflektiert sich sowohl in ihren eigenen Erlebnissen, die sie als Tauchguide und professionelle Tauchsportlerin erlebt hat sowie in ihrem Plädoyer für die Erhaltung dieses Lebensraums für zukünftige Generationen. Die verschiedenen Themenbereiche umfassen sehr strukturiert unter anderem die Beschreibung unterschiedlicher Lebewesen, die Magie der geheimnisvollen Tiefsee, die Wichtigkeit der Meere als Fundgrube für bioaktive Substanzen in der Entwicklung neuer Pharmazeutika (z.B. Medikamente gegen Krebs) sowie den Einfluss auf unser Klima. Die Autorin versucht ein allumfassendes Bild vom Ökosystem Meer zu vermitteln wobei sie auf ein fundiertes Fachwissen zurückgreifen kann. Hierbei geraten einige Passagen im Buch sehr wissenschaftlich und vollgepackt mit Fachbegriffen, was den Text für den Leser anstrengend und schwer lesbar macht. Nichtsdestotrotz wird das Buch nicht langweilig und die Autorin versteht es, das Interesse des Lesers aufrechtzuerhalten. Ihr Erzählfluss wird durch eigene faszinierenden Episoden, die sie unter Wasser erlebt hat und wunderschönen Farbbildern aufgelockert. Erkenntnisse, die nur wenig bekannt und überraschend sind, wie z.B. das der Sauerstoff jedes zweiten Atemzugs von marinen Mikroalgen produziert wird – egal, ob man Luft in München, Köln oder auf Usedom einatmet, wecken die Neugier des Lesers und führen dazu, dass man mehr über den Lebensraum Meer erfahren möchte. Die wichtigste Botschaft und Quintessenz des Buches bezieht sich jedoch auf die Wichtigkeit und Erhaltung der Meere als essentiellen Beitrag des Menschen für eine lebenswerte und schöne Welt. Die Beschreibung der Verschmutzung unserer Meere durch Plastikmüll, die Überfischung, die Schäden, die durch den Tourismus hervorgerufen werden regen zum Nach- bzw. Umdenken an. So endet das Buch auch mit einem Zitat der Meeresforscherin Sylivia Erle: „Wir müssen die Ozeane respektieren und auf sie aufpassen, als hinge unser Leben davon ab. Denn das tut es“. Man hofft, dass dieser dringende Appell ein unverzügliches Umdenken jedes Einzelnen in unserer Gesellschaft bewirkt!