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Rezension zu
Alles richtig gemacht

Alles richtig gemacht?

Von: Kata Ivan
15.09.2019

Das Leben in Anekdoten. Von der Kindheit und Jugend in der DDR, über die wilden 90er Jahre in Berlin bis hin zum satten Mittelstand eines 50 Jahre alten Anwalts in Berlin, der zum ersten Mal in seinem Leben - wie es scheint, eine Krise hat. Oder zumindest bewusst über diese Krise nachdenkt. In die einzelnen Kapitel eingestreut politische Geschehnisse, Popkultur in Form von Buchtiteln, Musik oder Filmen: diese geben der Leserin/dem Leser einen zeitlichen Anker. Doch warum gehts? Um eben jenen 50-jährigen Thomas, der in der Krise steckt; weil Frau weg, Kinder weg, kleines Bäuchlein und vielleicht ein bisschen Unzufriedenheit im Job. Dann taucht auch noch der seit langer Zeit verschollene beste Freund auf - der vermeintlich komplett anders ist als Thomas. Wild, radikal und unangepasst. Doch sind die beiden tatsächlich so unterschiedlich? Optisch sehen sie aus wie Brüder ... und vielleicht ist es das, worauf der Autor hinaus will. Das Leben entwickelt sich so, wie wir uns entscheiden. Es kann "bürgerlich" oder "radikal" sein. Unbedingt glücklich wird man in keinem Fall. Wesentlich sind die Frauen, mit denen man sich einlässt - denn jeder der beiden Männer ist immer wieder den Entscheidungen und Interessen der Frauen im eigenen Leben gefolgt. Begonnen bei den Müttern, über Chefinnen, Freundinnen, (mögliche) Affären und Ehefrauen. Besonders die Hauptfigur wirkt dadurch oft unerträglich passiv. Die Erzählung beginnt interessant, der Zeitgeist jeder Epoche blitzt in den Kapiteln durch - ohne aufdringlich zu werden. Leider schafft der Roman es (bei mir) nicht, die Figuren nahbar zu machen. Im Laufe des Buches fragt man sich immer mehr, worauf der Autor hinaus will. Auf langsamer erzählte, detaillierte Episoden am Beginn, folgen gehezte Episoden aus der Gegenwart der Figuren. Das Ende kommt dann sehr überstürzt. Als wollte auch der Autor seine Figuren verlassen. Kurzweilige Lektüre, die einen aber etwas unbefriedigt zurück lässt.

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