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Rezension zu
Neun

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Toller, spannender Anfang; sehr schwaches Ende ohne Erklärungen

Von: Jenny
09.10.2019

Rezension Es hat so gut angefangen! Von der ersten Seite an war die Geschichte richtig spannend. Ich war so gefesselt, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Zum einen, weil ich die Welt unheimlich interessant fand, in der der Tod nichts Endgültiges mehr ist. Zum anderen, weil ich fasziniert war in den Auslöschern, einem illegalen Suizid-Club an Julians Schule. Es wird immer wieder aus verschiedenen Perspektiven berichtet, sodass es Einblicke in die Pläne der Anführer gibt, die immer verwegener werden. Diese Machenschaften und Intrigen, so morbide sie auch sein mögen, tragen einen Großteil der Spannung des Buches. Teilweise hatte ich wirklich Angst um Julian, obwohl ich wusste, dass selbst der Tod ihm nicht gefährlich werden kann. Außerdem lange Zeit gerätselt, auf welches Geheimnis Julian stoßen würde. Die Auflösung war dann tatsächlich ungeheuerlich. Ich möchte nichts vorwegnehmen, daher an dieser Stelle nur der Hinweis, dass mich diese Enthüllung wirklich überrascht hat, auch wenn ich im Nachhinein denke, dass ich darauf hätte kommen können. Leider hat das Buch am Ende aber nicht gehalten, was es am Anfang versprochen hat. Dafür hat der Autor einfach viel zu wenig aufgelöst. Nicht nur bezüglich der Handlungsstränge und losen Fäden, sondern auch bezüglich der grundlegenden Konzeption. Es ist eine Sache, die neun Leben und die mysteriösen Wiedergeburten als Grundidee der Welt einfach hinnehmen zu müssen. Aber wenn innerhalb der Geschichte immer wieder betont wird, dass etwas mit den Seen, in denen die Menschen wiedergeboren werden, nicht stimmt, dann erwarte ich am Ende eine Erklärung, was denn nun nicht stimmt und warum. Stattdessen behilft der Autor sich damit, die Wissenschaftler im Buch ratlos sein zu lassen und darum keine Erklärung liefern zu können. Für mich baute das Buch einfach auf zu vielen Prämissen auf, auf die dann nicht weiter eingegangen wurde. Noch viel mehr gestört haben mich jedoch die offenen Handlungsstränge, die nie zu Ende gebracht werden. Zum Beispiel tauchen immer wieder Katzen auf, die analysiert werden, vor Julian fliehen oder ihn heimsuchen und so weiter, aber bis zum Schluss wird keine Erklärung dafür geliefert, was die Katzen eigentlich sollen. Sie werden als unheimlich wichtig dargestellt, aber abgesehen von einem toten Exemplar, das ein einziges Mal eine sehr zweifelhafte Rolle spielt, sind sie völlig irrelevant. Sie lenken einfach nur von der Haupthandlung ab. Das eine Mal, dass eine Katze wirklich eine Rolle spielt, hilft sie Julian dabei, seine Superkräfte zu entdecken. Superkräfte, für die es keine Erklärung gibt, die danach nie wieder eine Rolle spielen und über die sich auch niemand zu wundern scheint, obwohl dies eine Welt ohne Gaben, Magie und ähnliches ist. Bis auf die Tatsache, dass sie alle neun Leben haben, sind die Bewohner ganz normale Menschen. Möglicherweise hat der Autor versucht, darüber noch ein wenig ins Mystery-Genre hineinzuschnuppern, aber so völlig aus dem Zusammenhang gerissen ist das leider eindeutig misslungen. So spannend wie der Anfang auch war, das Ende hat mir gar nicht gefallen. Fazit Das Buch hat sehr vielversprechend angefangen, gegen Ende aber extrem abgebaut. Anfangs war ich gefesselt von der interessanten Welt, fasziniert von den manipulativen Charakteren und begeistert von der spannenden Handlung. Am Ende wurde es jedoch mit Halluzinationen von toten Katzen und mysteriösen Superkräften dann aber einfach zu absurd. Zudem gab es fast gar keine Erklärungen für die Hintergründe und viele Handlungsstränge sind nach wie vor offen. „Neun“ hat mich am Anfang begeistert und am Ende enttäuscht, sodass ich in Summe drei Schreibfedern vergebe. Ich bedanke mich beim Verlag Heyne fliegt für das Rezensionsexemplar.

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