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Rezension zu
Mord auf Portugiesisch

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Auf Verbrecherjagd mit Portugals erstem Polizeischwein

Von: Lesefreude
19.10.2019

Tierische ErmittlerInnen sind nun ja nicht wirklich eine Seltenheit in Krimis. Dass es nun aber eine ausgewachsene, voluminöse Sau und nicht etwa ein kleines, niedliches Ferkel ist, fand ich sehr witzig. Denn alleine aus logistischen Gründen ist es schließlich nicht einfach eine Schwein zu transportieren. Den etwas müßigen Dorfpolizisten Fernando Valente fand ich recht sympathisch. Das klischeehafte südländische Feuer brennt in ihm definitiv nicht. Zu gerne liegt er ihm Garten und genießt das Nichtstun und das Leben. Ganz anders als seine Zwillingsschwester Patricia, die zielstrebig ihre Karriere bei der Polizei verfolgt. Heidi van Elderen hat selbst vier Jahre im portugiesischen Alentejo gelebt. Hier siedelt sie nun auch ihren Debütroman „Mord auf Portugiesisch“ an. Beim Lesen ist van Elderens Liebe zu der rauen portugiesischen Küstenlandschaft deutlich zu spüren. Die Landschaftsbeschreibung sind sehr stimmungsvoll. Die Detailtreue ist hervorragend um ein gutes Bild zu bekommen und lässt mir als Leser dennoch den notwendigen, gedanklichen Spielraum. Die Beschreibungen der Alentejoküste im Dezember erinnern mich im ersten Moment eher an das raue, kalte Irland oder Schottland, als an das südliche, sonnige Portugal. Häuser mit dicken Steinmauern, die im Sommer die Hitze draußen halten und im Winter schwer zum Erwärmen und Heizen sind, ließen mich kalte Füße bekommen. Im Alentejo spielt die Korkproduktion eine große Rolle. Ich habe in „Mord auf Portugiesisch“ viel über die Korkeiche und die Herstellung von Kork gelernt. Ich liebe es, wenn ich so neben einem unterhaltsamen Krimi auch noch etwas Neues dazulernen. Die vielen Verzweigungen und Wendungen im Kriminalfall waren sehr spannend und in Summe gelungen. Dennoch droht die Flamme im Spannung im dritten Viertel zu erlöschen. Die Geschichte plätschert etwas lose vor sich hin und wirkt etwas wirr. Wenngleich sich am Ende alles in Wohlgefallen auflöst beziehungsweise in einem durchdachten Ende mündet, muss ich dafür einen Stern abziehen.

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