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Rezension zu
Der Keller

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ungewohnt brutal

Von: booksurfer
04.11.2019

Als die schwangere Hannah auf einem Trip in die Toscana, zu ihren Eltern, von einem Fremden angesprochen wird ahnt sie noch nicht, was auf sie zukommt. Sie wird zum Abendessen auf das Palazzo von Daniel und dessen Frau zum Abendessen eingeladen und verschwindet spurlos. Alle versuche sie zu finden verlaufen im Sand und Hannah wird nicht die letzte Frau sein die verschwindet... Sabine Thiesler kann tolle Thriller schreiben, dazu zählen unter anderem ihre frühen Werke Hexenkind oder Der Kindersammler. In den letzten Jahren hatte ich aber keines Ihrer Bücher gelesen. Umso gespannter war ich nun auf Der Keller da der Klappentext und das tolle Cover einen spannenden Thriller versprachen. Leider wurde ich etwas enttäuscht denn von den großartigen Thrillern, die ich von der Autorin kenne, findet man in diesem Buch sehr wenig. Schon der Beginn der Geschichte wirkt sehr konstruiert und das Verhalten von Hannah war für mich absolut nicht nachvollziehbar. Das Daniel mit Hannahs verschwinden zu tun hat, dürfte jedem klar sein und da kommen wir schon zum ersten Kritikpunkt: Man weiß von Anfang an wer die Täter sind. Dadurch fällt dieser Rätselraten um den Killer weg. Wir lernen den Täter im Laufe der Geschichte besser kennen und erfahren alles von dessen Kindheit, über seine Vorliebe zur Jagd und wie er seine Frau kennengelernt hat. Eine ganz interessante Lebensgeschichte aus der aber leider keinerlei Motiv für ihre Taten, die im Keller begangen werden, erkenntlich wird. Was bringt das Paar dazu so brutal und skrupellos mit den Frauen umzugehen? Die Antwort bleibt die Autorin schuldig. Die Vorgänge im Keller sind schon recht krass und werden auch sehr bildlich beschrieben. Für mich persönlich waren das die Highlights des Buches, aber ich verstehe die Kritiken die diese Brutalität anprangern, da Thiesler sonst nicht so grausame Szenen beschreibt. Auch unser Ermittler Neri kommt mir in diesem Buch sehr unsympathisch und noch unmotivierter rüber als sonst. Insgesamt gesehen hatte ich mir deutlich mehr von der Geschichte erhofft. Spannungsarmut, ein fauler Ermittler und ein offenes Ende ohne Aufklärung des Falls haben das Lesevergnügen für mich stark beeinträchtigt. Einzig Thieslers flüssiger und leicht zu lesender Schreibstil und die Kellerszenen konnten mich begeistern. Ein Thriller, den man lesen kann, aber nicht muss. Das kann Sabine Thiesler deutlich besser.

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