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Rezension zu
Das Zimmer der Wunder

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Eine emotionale Reise...

Von: Lesefee
06.11.2019

Wunder gibt es, dies ist die grundlegende Botschaft dieser Geschichte. Diese Wunder aber entstehen nicht nur einfach so, sondern müssen von uns mit angestoßen werden. Und um diese Wunder überhaupt zu erkennen und zu erleben, müssen wir manchmal einfach loslassen und uns auf uns selbst konzentrieren. Manchmal erkennt man es plötzlich selbst, ohne irgendein einschneidendes Erlebnis – aber oftmals erkennen wir es erst in einer Situation, die unser Leben komplett auf den Kopf stellt. Denn erst dann wird uns bewusst, was im Leben wirklich zählt. So ergeht es auch der Hauptprotagonistin Thelma in diesem Buch, denn das schrecklichste, was sich eine Mutter vorstellen kann, tritt ein: das eigene Kind kämpft um Leben und Tod. Als Mutter weiß ich, wie schwer einen diese Vorstellung trifft. Umso intensiver hat mich diese Geschichte berührt und mitgenommen. Die Autorin spielt aber glücklicherweise keine großen Spielchen mit den Lesern und man weiß von Anfang an worum es in diesem Buch geht. Dieses Wissen nimmt dem Buch die Schärfe, aber nicht die Emotionalität. „Das Zimmer der Wunder“ ist ein Roman, der tottraurig macht und gleichzeitig eine Glückswelle nach der anderen über den Körper sendet. Das „Wunder“ in diesem Buch erwartet man – und bekommt es auch. Der Weg dahin aber ist der, den man verfolgen will und den man gänzlich nachempfinden kann. Denn so furchtbar eine solche Erfahrung ist und so sehr man sein eigenes Leben eintauschen würde – ist es doch das: immer noch ein Leben. Genau das versteht die Autorin dem Leser zu vermitteln. Einfühlsam zieht sie einen mit den Worten aus jeglichem Tief und versucht die Lebensfreude zurückzubringen. Etwas fiktiver ist da die Stimme Louis', doch wie man weiß gibt es vieles Unvorstellbare in solchen Momenten – und diese Stimme rüttelt am Verständnis des Lesers und weckt ihn dahingehend auf, dass er vielleicht einmal selbst über sein Leben nachdenkt. Man kann alle Entscheidungen verstehen und es ist auch keine Frage, dass das Leben für eine Mutter weitergeht, auch wenn die innere Welt vielleicht stehen bleibt. Das Ende erwartet man nur zum Teil und gerne würde man wissen, wie es weiter geht. Dennoch hat es einen wunderbaren Abschluss, der viel Raum für Interpretationen und Spekulationen lässt. Dieses Buch ist ein Mutmacher, eine Stärkung im schwersten Moment – vergisst aber nicht, dass nicht immer alles gut ausgehen kann. Es ist wie eine Hand, die einen hochzieht, mitnimmt und auch Nichtbetroffenen zeigt, dass unser Leben viel zu schnell voranrast und wir manchmal die Dinge vernachlässigen, die uns so sehr am Herzen liegen.

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