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Rezension zu
Das Erbe

Weniger ist eben oft mehr

Von: Kate
22.11.2019

Bis zur Hälfte des Buches war die Story sehr gelungen: die Einbindung der NS-Zeit und jüdischen Verfolgung ist durch die Charaktere auf eine Art wiedergegeben, die den Leser in den Bann zieht, aber die Geschichte trotzdem in der Gegenwart belässt. Die spannende Wendung findet sich durch die verzwickten Beziehungsgeflechte der beteiligten Personen und war definitiv eine Überraschung beim Lesen und alles andere als vorhersehbar. Und nun zur weniger positiven zweiten Hälfte: die Hauptfigur Mona wird durch die ganze Story hindurch mit mehr Dramen konfrontiert, als man einer Person realistisch zumuten kann. Das Ganze ist für mich persönlich viel zu viel des Guten gewesen und somit ins Absurde abgedriftet. So auch die Beschreibung mancher Charaktere, z.B. der Hausverwalter der Wände mit dem Vorschlaghammer bearbeitet und die typische Stereotyp-Hartz-4-Empfängerin - ebenfalls nicht so gut gelungen in meinen Augen. Der beabsichtigte gesellschaftskritische Kontrast zwischen "Treu und Glauben" und "Gier und Moral" war zusätzlich noch einiges zu viel vom Guten. Die ständige Betonung von Gutmenschentum über 500 Seiten hinweg ist letzten Endes einfach nur nervig und lenkt von der Geschichte mehr ab, als dass sie Positives beiträgt. Das lässt die inneren Zweifeln und den Zwiespalt der Hauptfigur oft nur anstrengend werden für den Leser. Und warum genau die einzelnen Charaktere und ihre Leben bis zum bitteren Ende miterzählt werden, ohne aber zu einem gemeinsamen Ende zusammengeführt zu werden, macht ebenso wenig Sinn und verlängert die Handlung nur künstlich. Obwohl die Story so gut gestartet ist, hat mich das Ende überhaupt nicht überzeugen können. Sehr schade um die eigentliche Handlung, die ohne dieses ganze ChiChi, sehr viel besser ausgekommen wäre.

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