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Rezension zu
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Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Dieses Buch hätte so gut sein können - aber leider hat der Autor zu viel verschenkt

Von: Franzys Buchsalon
01.12.2019

Meine Meinung Nachdem die Klimakatastrophe eingetreten ist und der Mensch die Erde fast gänzlich zerstört hat, gibt es ein paar Orte, an denen ein paar Auserwählte recht komfortabel leben können. Während in den Städten der Straßenkampf tobt und die Menschen um ihr Überleben kämpfen, werden die Bewohner der Cloud-Zentren medizinisch versorgt, haben ein sauberes Heim und können sich in Läden und Restaurants alles holen, was sie wollen. Warum dann nicht alle bei Cloud arbeiten und leben? Weil eben nicht jeder dafür geeignet ist. Dieses Buch hätte so gut sein können - aber leider hat der Autor zu viel verschenkt. Am Anfang war ich wirklich noch positiv gestimmt. Mir gefiel der Schreibstil und die Beschreibungen, der Leser wird ohne langes Geplänkel direkt in die Geschichte geworfen und die einzelnen Kapitel werden jeweils aus der Sicht der drei Protagonisten geschildert. Das mag ich ja wirklich gerne. Doch dann kam leider die Ernüchterung. Das erste Mal, als ich dachte, dass dann aber langsam mal etwas passieren könnte, war nach etwa 100 Seiten. Natürlich braucht man auch erstmal etwas Hintergrundwissen bei so einer Geschichte und bei fast 600 Seiten bleibt ja viel Raum, aber langweilen wollte ich mich eigentlich nicht. Als nach über 200 Seiten allerdings noch immer nichts passiert war, hätte ich das Buch am liebsten zurück ins Regal gestellt. Wäre es kein Rezensionsexemplar gewesen, hätte ich es vermutlich auch nicht bis zum Ende durchgehalten. Es passiert nämlich leider gar nichts. Zumindest gut zwei Drittel des Buches gibt sich der Autor Beschreibungen, Aufzählungen und unnötigen Nebensträngen hin, die es dem Leser wirklich schwer machen. Als Beispiel greife ich mir mal Zinnia raus. Sie arbeitet im Lager und muss bestellte Ware aus den Regalen holen und zu einem Förderband bringen. Auf Seite 131 werden hintereinander 87 Gegenstände aufgezählt, die sie zusammensuchen muss. Das liest sich einfach nicht schön und sorgte dafür, dass ich diese Stellen einfach übersprungen habe. Solche Stellen kommen tatsächlich öfter vor. Wecker. Duschradio. Buch. Digitalkamera. Buch. Handyladegerät. Schneestiefel. Sonnenbrille. Medizinball. Designer-Messengerbag. Tablet. Buch. Salzpeeling. Schlauchschal. Kneifzange. Ondulierstab. Vakuumiergerät. Weihnachtsbaumbeleuchtung. Packung Kugelschreiber. Set mit drei Schneebesen aus Silikon. Geräuschunterdrückende Kopfhörer. [...] (Seite 131) Im letzten Drittel ist dann endlich mal was los und es passiert was. Jetzt nicht unbedingt etwas, was mich vom Hocker gehauen hätte, aber immerhin irgendwas. So dankbar st man als Leser dann doch irgendwann. Mir hat der aktuelle Bezug sehr gut gefallen. Wir betreiben Raubau mit unserem Planeten und zerstören ihn langsam aber sicher, große Unternehmen machen kleine Geschäfte platt und der Mensch wird immer abhängiger von der Technik. Was ich lobend erwähnen will, ist die Aufmachung des Buchs. Es kommt ohne Schutzumschlag und durch diesen Packpapier-Look (der sich auch tatsächlich so anfühlt) erinnert es doch stark an ein Paket, das man nach Hause geschickt bekommt. Der Barcode mit den greifenden Händen passt absolut zur Geschichte und der farbige Buchschnitt ist selbstverständlich auch ein Highlight. Fazit Ein Buch, das mit seinem aktuellen Bezug wirklich wachrüttelt. Zumindest wachrütteln könnte, wenn man es denn dann auch tatsächlich bis zum Ende durchhält. Durch die Längen und viel Belanglosigkeit fällt das ziemlich schwer. Dieses Buch hätte wirklich richtig gut sein können, wenn der Autor das Potential nicht verschenkt hätte.

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