Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Und am Ende werden wir frei sein

Eindringliches Zeitzeugnis

Von: Anna B.
28.01.2020

Ein Roman über das Schicksal dreier Frauen in den Wirren des 2. Weltkrieges und die Zeit danach. Von 1939 bis 1959 erleben wir das Leben dieser drei Frauen in unterschiedlichen Lebenssituationen, die Fäden führen irgendwann zusammen. Da ist die New Yorkerin Caroline Ferriday, die im französischen Konsulat arbeitet und sich um Waisenkinder in Frankreich kümmert, indem sie und ihre Mutter Spenden sammeln, Kleidung nähen etc. um den durch die Kriegswirren verwaisten Kindern zu helfen. Caroline, ehemalige Schauspielerin, verliebt sich in den französischen verheirateten Schauspieler Paul, doch die aufkommende Beziehung wird jäh gestoppt, weil Paul nach Frankreich reisen muss, um seine Familie zu unterstützen. Die junge Polin Kasia aus Lublin errlebt, wie deutsche Truppen in ihr Darf einmarschieren, gerät in die Widerstandbewegung, wird aber mitsamt ihrer Mutter und Schwester in das Frauenlager Ravensbrück gebracht. Es geschehen hier unvorstellbare Dinge, allem voran die Medizinischen Experimente an den Frauen. Es hat diese Versuchskaninchen wirklich gegeben, Kasia sowie ihre Schwester, Mutter und Nachbarinnen stehen experimentell für diese Frauen, ihr gemeinsames Leiden aber auch die gemeinsame Hilfe und Kraft, das Greuel durchzustehen. Beim Lesen kommt man mitunter an seine Schmerzgrenze, aber auf der anderen Seite ist es wichtig, dass diese Frauen einmal Aufmerksamkeit bekommen. Und da ist da noch Herta aus Düsseldorf, die unbedingt als Ärztin praktizieren will und sofort zusagt, als ihr eine Anstellung angeboten wird, als Lagerärztin in Ravensbrück. Erst einmal entsetzt, stellt sie sich aber bald auf ihre Aufgabe ein, ohne wenn und aber. Das Gewissen ist zweitrangig, sie hat eine Aufgabe für den Führer und das Reich zu erfüllen. Es ist manchmal schwer zu begreifen, wie diese Frau sich als Ärztin versteht und doch anderen Frauen Leid antut. Die Autorin hat viele Jahre recherchiert für diesen Roman, der auch wie eine Dokumentation wirkt, zumal er auf wahren Figuren basiert. Sie ist über eine Zeitschriftenartikel auf Caroline Ferriday und ihr humanes Wirken gestoßen, sie hat von den Frauen im Lager erfahren, erzählt ihre Geschichte, um den Frauen eine Stimme zu geben, denn die historische Caroline hat sich der Aufgabe verschrieben, den Frauen zu helfen, die von allen vergessen wurden. Der Roman ist eindringlich und berührend, mitunter hart, aber in seiner Aussage ein wichtiges Zeitzeugnis. Die Autorin Martha Hall Kelly hat damit ihren ersten Roman vorgelegt und überzeugt auf ganzer Linie.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.