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Rezension zu
Die Tote in der Sommerfrische

Raffinierter, angenehm zu lesender Krimi

Von: Baba Jaga
27.02.2020

Wer einen angenehmen, leicht zu lesenden und zugleich raffinierten Krimi der ruhigeren Manier sucht, sollte mit diesem Buch gut bedient sein. Er sorgt für Lesemomente Es lässt sich von Anfang an gut lesen. Die Figuren sind sehr gut dargestellt, man kann sich nahezu plastisch vorstellen und kommt dem Gefühl nahe, ihnen direkt zur Seite zu gehen. Die Wortwahl und Redeweise sind verständlich und gut zu lesen, gerade die einfließenden vereinzelten Franzözismen machen die gehobene Gesellschaft sofort erkennbar, schließlich ist bekannt, dass zu den Hochzeiten des Adels und noch in der Belle Époque in der feineren Gesellschaft diese Sprache und deren Einfluss in den Alltag nahezu unvermeidlich waren. Dafür wartet das Buch nicht mit Anglizismen auf, sondern hält sich nicht nur sprachlich durchweg in seiner Handlungszeit auf. Beschreibungen von Kleidung, Lokalitäten und Speisen sind angemessen beschrieben ohne zu raumfordernd zu sein oder überflüssig zu wirken. Es werden auch die gesellschaftlichen und politischen Umbrüche und die zu der Zeit noch herrschenden Konventionen aufgegriffen, denen zu entfliehen unsere beiden Protagonisten- aus verschiedenen Schichten stammend- versuchen oder zumindest ihre Grenzen auszuweiten. Ab der Mitte in etwa ließ sich das Buch immer besser und schneller lesen ob der hinzukommenden Raffinesse und eine leicht zunehmende Spannung ob der sich ständig wechselnden Fährte, die nicht nur die agierenden Charaktere, sondern mit ihnen den Leser gekonnt auf Irrwege zu bringen vermag. Dass der Krimi nicht allein steht, sondern mit einem sich dezent anbahnenden Paar ankommt, macht den Krimi möglicherweise durchaus auch lesbar für Liebhaber von romantischen Romanen, obschon in „Die Tote in der Sommerfrische“ von einer Romanze nicht die Rede sein kann. Es ist keineswegs schwülstig romantisch, sondern wirklich parallel verlaufend, dezent verflochten mit dem Krimi und leicht einhergehend. Die Gefühle der beiden füreinander wahrnehmen, die sie zu kaschieren suchen, sind für manchen Leser sicher überaus wahrnehmbar, die hin- und herfliegenden Funken sichtbar. Zarte Bande, scheu und doch einander fordernd. Die beiden Geschichten sind sehr gut miteinander verflochten, Nahtstellen nicht sichtbar, beide Geschichten sind sowohl für sich genommen als auch zusammen glaubwürdig dargestellt. Das Herausschraffieren des Mörders ist gekonnt angegangen worden und die Auflösung vermag zu überraschen. Auf die Fortsetzung und den neuen Fall für die beiden sympathischen Protagonisten Viktoria Berg und Christian Hinrichs bin ich gespannt. Zudem gefällt mir, dass der Leser nicht auf jeder Seite über kursiv eingeschobene Worte stolpert, sondern nur kursiv ist, was kursiv sein muss. Die Autorin macht manchem Leser damit sicher das Lesen noch etwas angenehmer.

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