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Rezension zu
Das Buch der verborgenen Dinge

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Undurchsichtig, geheimnisvoll und rätselhaft

Von: Franziska_J
29.02.2020

„Was auch immer passiert, wohin uns das Leben auch führt, wir treffen uns hier an diesem Ort, am selben Tag zur selben Uhrzeit. […] Wo auch immer wir gerade auf der Welt sind, am zehnten Juli kommen wir nach Caslfranco, laufen im American Pizza ein, setzen uns an unseren Tisch und tun so, als wäre die Zeit stehen geblieben. Scheiß auf die Wirklichkeit. “ Salento, auch bekannt als der Absatz des italienischen Stiefels, liegt im tiefsten Süden Italiens. In der Hitze des Sommers ist diese Gegend beinahe unwirklich: heiß, trocken windig und ziemlich einsam. Manchmal erscheint dieser Ort einem wahrlich als das Ende der Welt. Fabio, Mauro, Tony und Arturo, genannt Art, die hier gemeinsam aufwuchsen und beste Freunde waren, bis es sie nach dem Abi hinaus in die Welt getrieben hat, treffen sich einmal im Jahr in ihrer Heimat wieder. Doch dieses Jahr ist etwas anders: Arturo, der als einziger im Salento geblieben ist, taucht nicht auf. Besorgt machen sich die Freunde auf zu seinem Haus und machen dabei einige seltsame Entdeckungen, die zur Mafia, Drogen und sogar zu einer Schussverletzung führen. Wenn man den Klappentext von Francesco Dimitris Roman Das Buch der verborgenen Dinge (erschienen im Februar 2020 bei Heyne) liest, hat man nicht wirklich eine Ahnung, um welches Genre es sich hier handelt. Auch nach der Lektüre ist man sich da nicht so sicher. Betitelt ist das Buch als Roman, doch das ist wohl ziemlich unzureichend für eine Erzählung, die sowohl Elemente des Krimis, des Abenteuerromans als auch Philosophischen aufweist. Es ist eine Erzählung voller Geheimnisse, Lügen, kurz: voller verborgener Dinge. „Wie die Viper sind die Verborgenen Dinge ständig in unserer Nähe, bleiben ungesehen, ungehört, schleichen durch die Mauern, ruhen reglos unter Steinen. Wie die Viper lassen sich die Verborgenen Dinge für gewöhnlich nicht von uns stören, beißen jedoch unter bestimmten Umständen zu.“ Der verschwundene Arturo ist dabei Ausgangspunkt aller Geheimnisse und Ungereimtheiten. Im Laufe der Geschichte wird er zu einer beinahe sagenumwobenen Figur, um die sich viele Mythen und Geschichten ranken, von denen niemand genau weiß, welche nun wahr sind. Jetzt ist es an Fabio, Mauro und Tony, die Wahrheit herauszufinden. In seinem Haus machen sie dann einige beunruhigende Entdeckungen: Eine Marihuana- Plantage im Garten, Ledermasken und anderes SM-Zubehör sowie eine Schlachtekammer im Keller. Die Freunde sind sich einig: Ihm muss etwas zugestoßen sein. Ihre Ermittlungen führen sie schließlich nicht nur zur Mafia, sondern auch in ihre eigene Vergangenheit, was für den ein oder anderen ziemlich aufwühlend ist. Das Buch der verborgenen Dinge hat jedoch nicht nur einen bis zur letzten Seite andauernden Spannungsbogen, sondern es ist auch eine nette Erzählung über Freundschaft und Liebe. Der Perspektivwechsel zwischen den Charakteren ermöglicht es, Mauro, Fabio und Tony eindringlich kennenzulernen. Denn auch sie haben so einige Geheimnisse, von denen einige sogar ihre Freundschaft gefährden könnten. Das Buch der verborgenen Dinge – eine gelungene Erzählung über Geheimnisse, Liebe und lebenslange Freundschaft, die sich jenseits von festen Genregrenzen bewegt.

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