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Rezension zu
Neuschnee

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Interessantes Kammerspiel, ungewöhnlich erzählt, faszinierende aber unsympathische Charaktere. Der Handlung fehlt der Thrill.

Von: Fernweh_nach_Zamonien
17.03.2020

Die Charaktere sind fast alle von Beginn an unsympathisch oder zunächst nur schmückendes Beiwerk. Miranda ist der Kern der Clique: extrovertiert und abenteuerlustig, selbstverliebt und eine typische Ballkönigin, die leider ihre besten Zeiten hinter sich hat, während all ihre Freunde große Karrieren vorweisen können. Eine unterschwellige Feindseligkeit liegt in der Luft und die Tatsache, dass sie von der Außenwelt abgeschottet sind, lässt die Atmosphäre beklemmend und düster wirken. Der Schreibstil im Präsens und die ständig wechselnden Perspektiven und Zeitsprünge sind ungewöhnlich, sorgen aber dafür, dass es nicht langweilig wird und der Leser das Gefühl bekommt, mittendrin zu sein.  Da die Vorstellung und Einführung der Charaktere erstaunlich lange dauert, wird der Leser entsprechend lange auf die Folter gespannt, wer überhaupt ermordet wurde.  Das Ende und die Auflösung bzw. Verkettung letzter loser Fäden kommt dann allerdings sehr abrupt. Etwas mehr Spannung hätte ich mir an einigen Stellen gewünscht. Ein Page-Turner ist es leider nicht. Der Mord wird zur beinahe Nebensache. Trotzdem ist der Autorin ein interessantes Kammerspiel gelungen mit vielschichtig angelegten Charakteren in einer zunächst romantisch verschneiten und dann bedrohlichen Atmosphäre. Für die Charakterstudie vergebe ich gerne volle 5 Bücher, aber für den Thrill nur 3. Fazit: Ein unterhaltsames Lesevergnügen mit meist unsympathischen aber vielschichtigen Charakteren und einer gut angelegten Psychostudie in einer düsteren Atmosphäre. Der eigentliche Mord rückt etwas zu sehr in den Hintergrund. Etwas mehr Spannung hätte der Handlung gut getan. So aber ist es ein interessantes Kammerstück auf dessen Protagonisten der Spruch "mehr Schein als Sein" sehr gut passt.

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