Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Das Haus der tausend Welten

Oben!

Von: Nadine van Wynendale
20.03.2020

Ein endloses Labyrinth aus Stockwerken, Korridoren, Galerien, Zimmern, Sälen und Treppen... 'Im wie vielten Stock sind wir?' - 'Ich habe aufgehört zu zählen...' Im Fantasyroman "Das Haus der tausend Welten" der Autoren Tom und Stephan Orgel gibt es nur einen Weg: Nach oben! Doch warum? Was erwartet den erfolgreichen Aufsteiger und gibt es einen Weg zurück? Jeder in der Stadt Atail kennt das Haus der Aufgehenden Sonne. Selbst weit über die Stadtgrenzen hinaus ist das Haus bekannt und wird in unzähligen Liedern sagenumwoben besungen. Im Laufe des Buches machen sich mehrere Charaktere in verschiedenen Gruppen auf den Weg nach oben. Es gibt nicht die "eine Hauptperson". Es gibt mehrere gleichrangige Figuren, aus deren Sichtweisen die Geschichte kapitelweise erzählt wird. Man sollte am Anfang den Überblick nicht verlieren, sonst könnten die Kapitel dahingehend verwirrend werden, dass man immer wieder überlegen müsste, wo die letzte Sequenz einer Gruppe endete und wo man sich gerade in der Handlung wiederfindet. Aber die Autoren haben es trotz dieser Vielfalt gemeistert, den Leser zu führen. Die Charaktere sind einprägsam und aufgrund der ausstrahlenden Hektik der Kapitel erscheinen die Perspektivweschel nicht zu lang. Im Gegensatz, so lassen sich verschiedene Eindrücke vom Haus vermitteln und das Gefühl von Hektik und Spannung entsteht. Wer wird das Ziel zuerst erreichen? Wie viele Wege nach oben gibt es? Verstärkt wird die Spannung durch die Schreibweise. Knappe Sätze, Gedankenfrakmente einzelner Personen und zur Stimmung passende Konversationen wechseln sich ab. Die dunkle Grundstimmung des Buches wird untermalt durch eine oft vulgäre Ausdrucksweise, Kampfszenen und Waffenbeschreibungen. Jedoch auch geschickt unterbrochen durch angemessen angewandten Humor. Insgesamt ist das Grundthema der Fantasyliteratur, der Kampf zwischen Gut und Böse, auf eine mal andere, interessante Art und Weise beschrieben, nämlich durch innere Konflikte und personengebundene, tiefste Wünsche, die auf die Handlungen der Personen schließen lassen. Das Buch bietet Anlass aus philosophischer Betrachtungsweise zu überlegen, für was das "Oben" metaphorisch eine Bedeutung entfalten könnte und ob es sinnvoll ist, danach zu streben. Letztendlich ähnelt der Aufbau der Handlung einem Videospiel, bei dem man unbedingt bis zum Ende Spielen möchte. Demnach ein durchaus empfehlenswertes Buch für Fantasyfans, die mit den Charakteren mitfiebern und das nächste Level, oder in diesem Fall: Stockwerk, trotz aller Gefahren erreichen möchten.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.