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Rezension zu
Tot bist du perfekt

Perfektion

Von: CAP
23.03.2020

,,Du hast wieder diesen Traum". Du. Der Leser. Diese Anredeform, die für den Großteil des Buches verwendet wird, ist sehr effektiv, da man direkt Teil der Geschichte ist und scheinbar Kontrolle über den Verlauf der Handlung hat. Es erinnerte mich an die Bücher, bei denen der Leser den nächsten Schritt des Protagonisten selbst bestimmen kann, indem er zwischen verschiedenen Optionen wählt. Zudem fiel es mir so sehr leicht, mich mit der Erzählerin zu identifizieren. Zwischendurch wechselte das Du immer wieder mal für ein Kapitel ins Wir, was durch separate Kapitelnummerierung ersichtlich wurde, die statt in Zahlenform ausgeschrieben war. So kamen Schnipsel aus der Vergangenheit nach und nach ans Licht und konnten mit der fortlaufenden Handlung verknüpft werden. Um wen genau es sich beim Wir handelt, verrate ich an dieser Stelle nicht – nur, dass bis zum Ende mit den verschiedenen Pronomen gekonnt gespielt wird. Der Schreibstil ist allgemein als sehr gut einzustufen. Durch diese Rückblicke wurden zudem Entwicklungen der Charaktere deutlich, sowie die Rolle von Erinnerungen in der Bildung von Bewusstsein und Identität. Eine weitere philosophische Frage, die aufgeworfen wird, ist, was einen Menschen ausmacht. Ist es Empathie? Ein menschlicher Körper? Die Art, wie man zur Welt kommt? Hier bieten sowohl die zentrale Figur der Geschichte als auch der autistische Sohn Stoff zur Diskussion. Auch Liebe spielt eine zentrale Rolle, jedoch auf ganz andere Art, als ich es je in einem Roman erlebt habe. Um nichts zu verraten schreibe ich lediglich, dass es sich um Perfektion (daher der Titel), die Rolle der Frau und Kontrolle dreht. „Tot bist du perfekt” von JP Delaney schaffte es ausgezeichnet, mich zu unterhalten, und regte mich zudem zum Nachdenken über verschiedene Themen an. Ich kann es jedem empfehlen, der gern überrascht wird und mit Charakteren mitfiebern möchte. In meinem Bücherregal hat es einen besonderen Platz eingenommen und ich bin mir sicher, dass es vielen genauso geht.

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