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Rezension zu
Weil niemand sie sah

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Kurzweiliger Thriller, mit einer für mich unglaubwürdigen Auflösung

Von: paperlove
04.04.2020

"Weil niemand sie sah" hat meine Aufmerksamkeit erregt, weil es auf vielen Bestsellerlisten angepriesen wurde. Das Buch war so kurzweilig, dass ich es innerhalb eines Wochenendes gelesen habe. Und trotzdem konnte ich ihm nicht mehr als drei Sterne vergeben, weil die Story insgesamt irgendwie absurd war. Das Buch ist in verschiedene Teile unterteilt und jeder Handlungsteil schliesst einen Abschnitt der Geschichte ab und enthüllt den Leser*innen gleichzeitig weitere Indizien, was tatsächlich passiert ist. Der Anfang des Buches hat mir mit dem Verschwinden der 15-jährigen Ellie Mack sehr gut gefallen und spannende Grundbausteine für einen Mystery Thriller gelegt. Ich hatte erwartet, dass man während des gesamten Buches miträtseln würde, was an besagtem Tag mit Ellie passiert ist und wer für ihr Verschwinden verantwortlich war. Zu meiner Überraschung hat die Autorin allerdings einen ganz anderen Weg eingeschlagen, denn bereits am Ende des ersten Teils wird Ellie Macks Schicksal enthüllt und viele Hinweise eingestreut, die eigentlich leicht erraten lassen, wer für ihr Verschwinden verantwortlich sein könnte. Das hat mir nicht nur einen Teil der Spannung genommen, sondern das Buch leider auch vorhersehbar gemacht. Trotzdem konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen, denn bis zuletzt hatte ich mitgefiebert und gehofft, dass die Ereignisse sich vielleicht doch anders zugetragen haben, als es bereits so früh in der Geschichte angedeutet wurde. Man begleitet Ellies Mutter Laurel dabei, wie sie auf eigene Faust Detektivarbeit leistet und rausfinden will, wer am Verschwinden ihrer Tochter beteiligt gewesen war und was für ein Motiv diese Person hatte. Während dieser Suche tritt gleichzeitig ein neuer Mann in ihr Leben, der selbst Vater zweier Töchter ist und eine davon sieht der verschwundenen Ellie zum Verwechseln ähnlich. Erst nach und nach wird aufgedeckt, wie dieser Zufall doch kein Zufall ist, sondern eine Verstrickung einer Reihe von Ereignissen darstellt, die mit Ellies Verschwinden zusammenhängt. An dieser Stelle möchte ich nicht mehr verraten, denn sich von den Geschehnissen im Buch überraschen zu lassen, hat für mich den ganzen Lesespass ausgemacht. Jewells sehr simpel gehaltener Schreibstil führt dazu, dass man beim Lesen schnell vorankommt und sich regelrecht durch die Handlung treiben kann, ohne viel Mitdenken zu müssen, um den Überblick zu behalten. Und das fand ich sehr angenehm. Trotzdem muss ich an dieser Stelle auch die grösste Kritik am Buch erwähnen, denn die "Auflösung", sowie viele Ereignisse im Fortlauf der Geschichte haben auf mich wie an den Haaren herbeigezogen gewirkt. Am Schluss sass ich trotz unterhaltsamer Lesestunden da und dachte mir: Was zur Hölle habe ich das eigentlich gerade gelesen? :D Auch wenn man den oder die Täter*in bereits früh erahnen kann, fand ich die Umstände vor und nach Ellies Verschwinden absurd und unglaubwürdig. Obwohl das Buch Spass gemacht hat, ist jetzt - rund eine Woche später - nicht viel vom Inhalt hängen geblieben. Und das bestätigt mir noch einmal die durchschnittliche Bewertung von drei Sternen. Man kann und soll sich von der Handlung einfach berieseln lassen und die tatsächlichen Geschehnisse nicht zu sehr hinterfragen, dann wird man ein paar tolle, kurzweilige Lesestunden haben. Fazit: "Weil niemand sie sah" war mein erster Mystery Thriller von Lisa Jewell. Ihr simpler Schreibstil lässt die Seiten nur so dahinfliegen und man kann das Buch in einem Zug lesen, ohne viel Mitdenken zu müssen. Das macht das Buch sehr kurzweilig. Leider ist ein Teil der Auflösung am Ende sehr vorhersehbar und der andere Teil an den Haaren herbeigezogen. Wenn man darüber aber hinwegsehen kann, dann beschert dieser Thriller einem ein paar unterhaltsame Lesestunden. Die Story wird mir jedoch inhaltlich nicht lange in Erinnerung bleiben. Deshalb gibt es von mir durchschnittliche drei Sterne.

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