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Rezension zu
Sühne

Ein starker Thriller!

Von: Nordic-Crime.de
02.05.2020

Inhalt: Mit seinem Pharmaunternehmen hat Frank Linden unzählige Millionen verdient und ist dabei ein ums andere Mal auch über Leichen gegangen. Der Profit war ihm stets wichtig. Doch jetzt hat sich die Situation geändert. Linden ist selbst schwer an Krebs erkrankt und weiß, dass er nicht mehr lange zu leben hat. Daher will er noch einmal etwas Gutes tun. Er nimmt Kontakt mit einem Journalisten auf. Dieser soll als eine Art Ghostwriter über die teilweise menschenverachtenden Verhältnisse in dieser Branche berichten. Doch als es dazu kommt, dass sich Frank Linden mit dem Mann treffen will, werden beide erschossen. Michael Sander ist mit dem Pressevertreter befreundet gewesen und hat nunmehr ein berechtigtes Interesse daran, dessen Mörder zur Strecke zu bringen. Doch auch Michaels Frau Lene, Kommissarin bei der dänischen Polizei ermittelt und muss bald erkennen, wie viel mehr hinter dem Tod von Frank Linden steckt. Kritik: Als ehemaliger Chirurg ist dem dänischen Schriftsteller Steffen Jacobsen das Metier, in dem sein neuer Thriller „Sühne“ spielt nicht neu – die Welt der großen Pharmakonzerne. Für den Autor ist es der fünfte Fall, den er seinen beiden Protagonisten Michael Sander und Lene Jensen aufbürdet. Und wie in den bisherigen vier Fällen auch, weiß er, was wer will und wovon er schreibt. Der Thriller ist wie ein Puzzle aufgebaut, in dem die LeserInnen sich jedes Stückchen suchen und einpassen müssen. Dabei macht es ihnen der Autor nicht schwer. Sein Plot ist hervorragend durchdacht und setzt sich gut zusammen. Zumal der Schriftsteller eine wirklich gelungene Mischung aus Komplexität und Handlung verwendet. Bruchstücke aus dem Leben von Frank Linden gehören da ebenso zu, wie passend eingesetzte Mosaiksteinchen aus dem Alltag der beiden Hauptfiguren. Anders als andere nordische Krimiautoren ist Steffen Jacobsen aber auch von der amerikanischen Thrillerschule beeinflusst. Soll heißen, dass kurze Kapitel und zahlreiche Perspektivwechsel für einen stetigen Lesefluss sorgen und gut dosierte und nicht übertriebene Actionszenen die nötige Würze in dem Roman „Sühne“ sind. Anders als beispielsweise bei seinem amerikanischen Kollegen James Patterson, bei dem die Figuren nur noch schablonenhaft agieren, sind hier selbst die Nebenfiguren komplex herausgearbeitet. Und immer wenn man denkt, der Auflösung auf die Schliche gekommen zu sein, zaubert der Autor einen Twist aus dem Hut und lenkt die Handlung noch in eine andere Richtung. Hinzu kommt, dass er das Thema Machenschaften der Pharmaindustrie so geklungen aufgreift und verwertet, dass man nicht den Eindruck bekommt, eine Story zu lesen, die es schon einmal gab. Die vorhergehenden Bände muss man nicht zwingend kennen, auch wenn der Autor immer mal wieder eine kleine Reminiszenz an seine bisherigen Krimis einstreut. Diese sorgen eher dafür, dass sich die Leser, die mit diesem Roman in die Serie einsteigen, sich dazu entschließen könnten, auch frühere Werke zu konsumieren. Sühne“ ist im besten Sinne der Aussage ein Thriller mit den Höhepunkten aus zwei Welten. Die handwerkliche Schule angloamerikanischer Werke verbunden mit der intellektuellen Tiefe nordischer Krimis machen den Roman zu einem spanenden, kurzweiligen und trotzdem anspruchsvollen Literaturgenuss. Ein überaus lesens- und empfehlenswerter Thriller.

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