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Rezension zu
Ich bin Gideon

Ein Genremix jenseits üblicher Pfade

Von: Der Büchernarr
06.05.2020

Der Debütroman von Tamsyn Muir hat in den USA hohe Wellen geschlagen, wurde vielfach lobend erwähnt und findet sich seit längerer Zeit in den Bestsellerlisten. Ich selbst frage mich eher, was in dem Kopf der Autorin vorgehen muss, um eine derart abgedrehte und abstruse Geschichte auf Papier zu bringen. Das Imperium der Nekromanten Dabei ist es gar nicht mal das Imperium (das neun Platen umfasst, auf dem je eine eigene Art der Nekromantie praktiziert wird) das diese Geschichte derart ungewöhnlich macht, sondern die Art und Weise wie Muir die Geschichte erzählt und die Figuren darstellt. Selten waren mir alle(!) Charaktere in einem Buch derart unsympathisch und handelten so unlogisch und wenig nachvollziehbar. Selbst die Anti-Liebesbeziehungen vor allem zwischen den beiden Hauptfiguren hat in meinen Augen verdammt wenig Substanz, vor allem wenn ich auf das Ende des Buchs schaue. Der Schreistil und die Ausdrucksweise ist recht derb und zuweilen frivol. Ein Stilmittel der Autorin, um die Andersartigkeit des Werks zu unterstreichen und das tatsächlich passt, um ja keine Sympathien aufkommen zu lassen. Allerdings scheint es mir oftmals auch ein Stilmittel zu sein, dass die etwas simple Story zu überdecken scheint. Denn die Geschichte ist alles andere als komplex oder tiefgreifend. Der Fokus liegt ganz eindeutig auf dem “Drumherum”. Das Buch wird als Science Fiction Roman gelistet, aber in meinen Augen passt es so gar nicht in dieses Genre. Aber eben auch in kein anders. Es hat ein bisschen was von jedem Genre, fühlt sich aber nirgendwo heimisch. Ich persönlich würde es ja schon fast dem Nonsense zuordnen, da so gar keine klare Linie erkennbar ist. Fazit Der Hype, der um dieses Buch gemacht wird, scheint mir ein wenig übertrieben. Ja, dieses Buch ist sehr anders und sticht sicherlich aus der Masse hervor. Der Leser muss aber auch sehr empfänglich für ein solches Werk sein, das so mancher mehr als Kunstwerk als Roman betrachtet. Mit persönlich war es zuweilen etwas zu abgedreht und zu wenig auf die Geschichte selbst fokussiert. Dennoch darf jeder einen Blick riskieren, der jenseits üblicher Pfade ungewöhnliche Buchwelten entdecken möchte.

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