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Rezension zu
Ich bin Gideon

Das potentielle Buch des Jahres

Von: Nico aus dem Buchwinkel
14.05.2020

Hand aufs Herz: Wann ist dir zum letzten Mal ein Buch beim Lesen nicht mehr aus dem Kopf gegangen? Wann hast du beim letzten Mal ständig an eine Geschichte gedacht, obwohl du das Buch gar nicht in der Hand hattest? Das war bei mir schon lange nicht mehr der Fall, bis… zu „Ich bin Gideon“ von der neuseeländischen Autorin Tamsyn Muir. Deshalb eine Warnung: Das hier wird weniger eine Rezension, als vielmehr eine Lobeshymne auf meine Favoritin für den Gewinn des diesjährigen HUGO-Awards. Bin ich Gideon? Als Gideon zum ersten Mal versuchte, den Orden des neunten Hauses zu verlassen und auf einen anderen Planeten zu fliegen, war sie vier Jahre alt. Mit 18 hatte sie ganze 86 Versuche unternommen. Mangelnde Willenskraft kann frau* ihr sicher nicht unterstellen. Das einzige andere Kind auf ihrem verfallenden Planeten ist Harrowhark Nonagesimus, Nekromantin, Erbin und zukünftige Herrin des neunten Hauses. Seit ihrer Geburt macht Harrowhark Gideon das Leben zur Hölle, was nur einer von vielen Gründen ist, warum die Waise Gideon unbedingt weg will. Woher ihre Mutter kam und warum Gideon nicht mit all den anderen Kindern des Planeten bei einem Unglück starb, weiß sie selbst nicht. Als der göttliche Imperator aber die Erb*innen aller neun Häuser zu einem Wettkampf auf Leben und Tod zusammenruft, hat Harrowhark ein Problem: Ihr bisheriger Schwertmeister hat sich davon gemacht und die einzige Person, die ihn ersetzen könnte, ist: Gideon. Ein Fleisch, ein Ziel So wird Gideon gezwungen, Harrow als deren Kavalierin zum Planeten des ersten Hauses zu begleiten. „Ein Fleisch, ein Ziel“, so lautet der Schwur, den sich Nekromant*in und Kavalier*in schwören. Aneinander gebunden auf ewig also. Blöd nur, dass der Platz an Harrows Seite genau der Ort ist, an dem Gideon um keinen Preis im Universum sein möchte. Doch sie merkt schnell, dass keine von ihnen allein den kommenden Herausforderungen gewachsen ist. Frischer Wind Tamsyn Muir benutzt bekannte Themen – Nekromantie, Schwertkampf, untergegangene Zivilisationen, eine Schnitzeljagd, eine Detektivgeschichte – und verbindet diese mit einem Weltraumsetting und futuristischer Technologie zu etwas Neuem und Unverbrauchten. Mittendrin: Zwei junge Frauen, die sich gegenseitig abgrundtief hassen – oder doch nicht? Es war ein wahnsinnig erfrischendes Lesevergnügen und die Geschichte hat mich nicht mehr losgelassen. Ich musste unbedingt weiter lesen. Dabei beginnt die Handlung von „Ich bin Gideon“ recht gemächlich, baut die Charaktere auf, streut Rätsel über dieses seltsame Universum mit ein, in dem acht Häuser auf acht Planeten einem göttlichen und unsterblichen(?) Imperator dienen und ein neuntes Haus irgendwie aus der Reihe tanzt. Und dann, in der zweiten Hälfte dieses dicken Wälzers (608 Seiten) geht es so wahnsinnig und atemberaubend zur Sache, dass weder die Charaktere noch die Leser*innen zum Durchatmen kommen. Alles gipfelt in einem grandiosen Finale, das Einiges, aber längst nicht alles erklärt. Schließlich ist das Buch der Auftakt zu einer Trilogie. Band zwei, „Harrow the Ninth“ soll im August auf Englisch erscheinen. Ich habe es bereits vorbestellt, denn „Ich bin Gideon“ erhält von mir auf jeden Fall fünf von fünf Sternen! Eine absolute Leseempfehlung für alle, die mit Fantasy und Science Fiction etwas anfangen können.

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