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Rezension zu
Leben

Erschreckend real, allerdings etwas schwaches Ende

Von: bookishhearts
27.05.2020

"Leben" von Uwe Laub hat mein Interesse aufgrund des erschreckend aktuellen und lebensnahen Inhalts des Klappentexts geweckt. Nachdem ich im letzten Jahr bereits den Roman "Sturm" des Autors gelesen habe und ich damals etwas überfordert mit dessen ausufernden Erklärungen zu wissenschaftlichen Fakten war, war ich auf diesen Roman schon sehr gespannt. Uwe Laub schafft es hier die Leser direkt mit eindrucksvollen Bildern von gestorbenen Tierherden in Afrika und den dramatischen Worten in seinen Bann zu ziehen. Im Mittelpunkt des Romans stehen vor allem der "Ermittler" Mark Brenner, der den Ursprung der Seuche ermitteln soll und der Pharmareferent Fabian Nowack, der selbst an dieser Seuche erkrankt, die dafür sorgt, dass die Menschen plötzlich vorschnell altern. Die Suche nach einem Heilmittel führt über den halben Erdball und über Leichen. Dabei kommen beide, teils unabhängig voneinander, dunklen Machenschaften auf die Spur Dieser Roman greift die Frage auf, wann die Erde am Ende ist und als einziges Mittel gegen die Überbevölkerung selbst zurückschlägt. In diesem Roman ist der "Virus" nicht einfach nur ein Virus, sondern etwas, dass bereits seit langem im Körper der Lebewesen schlummert und im alltäglichen Leben der Menschen vorkommt. Gerade dies macht die Handlung so realistisch und lässt einen sich selbst fragen, ob so etwas nicht auch in Wirklichkeit passieren könnte. Man zieht unbewusst auch leichte Parallelen zur aktuellen Coronosituation. Des Weiteren wirft der Roman die Frage auf, wenn man einen Teil der Menschheit retten könnte, wer entscheidet, welcher Mensch gerettet werden soll und wer nicht? Diese Frage wird jedoch nicht vom Autor beantwortet. Vielmehr muss jeder Leser für sich selbst die Antwort finden. Uwe Laub schafft es mit einer sehr bildhaften Sprache einen als Leser zu fesseln und mitzureißen. In diesem Roman schafft er es im Gegensatz zum Vorgängerroman die Leser mit ausreichenden Fakten und Erklärungen auch wissenschaftlich mitzunehmen ohne diese jedoch zu überfordern. Vielmehr streut er diese immer wieder in kleinen Häppchen in die Handlung mit ein. Vielmehr fokussiert er sich auf die Handlung selbst und schafft es immer wieder neue Wendungen mit einfließen zu lassen, so dass man immer wieder positiv überrascht wird. Lediglich zum Ende des Romans wird man etwas ratlos zurückgelassen. Dies liegt zum Einen daran, dass die Geschehnisse sich in einem, wie ich finde, unübersichtlichen Tumult überstürzen. Zum Anderen bleiben Fragen offen. Bei nicht einmal 400 Seiten hätte das Ende meiner Ansicht nach einen etwas größeren Rahmen verdient. Mit etwa knapp 30 - 40 Seiten mehr hätte der Autor zumindest mich nicht so ratlos zurückgelassen. Fazit: "Leben" von Uwe Laub ist ein erschreckend realistischer Thriller, bei dem sich die Hauptfiguren gegen eine Pandemie wehren und ein Heilmittel finden müssen. Hier reiht sich Spannungsspitze an Spannungsspitze und die Handlung wird immer wieder in neue Richtungen gelenkt, wodurch diese nur wenig vorhersehbar ist. Lediglich das Ende des Romans ist etwas lieblos abgehandelt. Meiner Meinung nach hat dieser Roman aber trotz eines etwas schwachen Endes eine unbedingte Leseempfehlung verdient! Note: 2 (💗💗💗💗)

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