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Rezension zu
Das Kind in mir will achtsam morden

Kurzweiliger, lustiger Krimi

Von: fremdewelt
10.06.2020

Nachdem Björn mithilfe seines Achtsamkeitskurses sein Leben mit mehr oder weniger legalen Mitteln wieder auf die richtige Spur gebracht hat, möchte er einfach seinen Frieden genießen und seine Ruhe haben. Letzteres wird jedoch gestört, als er bei einem Familienausflug mit seiner Tochter Emily und seiner Frau Katharina auf der Berghütte nicht den gewünschten Kaiserschmarrn erhält, den er bestellt hatte. Er rastet ein wenig mehr aus als gedacht. Die Folge? Ein toter Kellner, eine wütende Ehefrau und ein Björn, der sich erneut bei seinem Achtsamkeits-Coach Joschka Breitner einfindet und mit ihm analysiert, warum Björn seine Emotionen nicht unter Kontrolle hat. Der Schuldige ist schnell gefunden: Es liegt an Björns innerem Kind. Während er sich mit dem tiefenpsychologischen Ansatz zur Erklärung menschlicher Bedürfnisse auseinandersetzt, muss er sich zudem noch mit anderen Problemen umherschlagen. Was soll er nur mit Boris, dem Boss des Mafiaclans anstellen, den er seit sechs Monaten im Keller gefangen hält? Und was soll er machen, als dieser eines Nachts einfach verschwindet? Jetzt ist Achtsamkeit gefragt. Nach dem Bestseller „Achtsam morden“ erzählt Karsten Dusse im Nachfolgeband, den er in Rekordzeit geschrieben hat, wie es mit Björn und der Achtsamkeit weitergeht. Während Björn in dem Vorgängerroman verschiedene Entspannungstechniken zu unterschiedlichen Bereichen bekommen hat, geht es hier nun wie der Titel schon erahnen lässt, vor allem um den Ansatz des inneren Kindes, das in jedem Erwachsenen drinsteckt und diese steuert, auch wenn sie es nicht explizit mitbekommen. Das psychologische Prinzip des inneren Kindes ist in letzter Zeit vor allem durch den Bestseller „Das Kind in dir muss Heimat finden“ von der Autorin Stefanie Stahl berühmt geworden. Ich habe ich gefreut zu erfahren, wie es mit dem Hauptcharakter Björn weitergeht. Die Geschichte erhebt keinen Anspruch darauf, realistisch zu sein, das merkt man dem Autor quasi ab dem ersten Satz des Buches an. Es geht vielmehr darum, das Leben und Leiden des Björn Diemel mit einem großen, zwinkernden Auge zu betrachten. Ein Mörder, der sich in Selbstreflexion, Achtsamkeit und Meditation übt – ist das nicht an sich schon ein Widerspruch? Es ist spannend, Björns Geschichte weiterzuverfolgen. Beim Lesen wollte ich ständig wissen, wie es weitergeht, sodass die knapp 500 Seiten der Geschichte ziemlich schnell verflogen sind. In dem zweiten Band werden einige neue Charaktere vorgestellt, unter anderem Laura, eine alleinerziehende Kindergartenmutter und ihr Bruder Kurt. Die Figuren werden etwas stereotypisch dargestellt und es wird schnell klar, wen man zu mögen hat und wen nicht. Ein kleiner Minuspunkt an dieser Geschichte ist meiner Meinung nach das etwas lahme Ende. Während der Leser (zumindest ich) vom Schluss des ersten Bandes ziemlich beeindruckt war, wirkt es hier eher wie ein easy-way-out des Autors, um die Geschichte doch noch flüssig abzurunden. Nichtsdestotrotz hat es Spaß gemacht, das Buch zu lesen. „Das Kind in mir will achtsam morden“ ist eine nette, schön geschriebene Lektüre für zwischendurch. Zwar ein bisschen schwächer als der Vorgänger, aber dennoch kurzweilig und gut zum Entspannen.

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