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Rezension zu
Die verlorene Frau

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Seelische Gesundheit ...

Von: Diane Jordan
14.06.2020

Der Roman „Die verlorene Frau“ von Emily Gunnis geht unter die Haut, wirft Fragen auf und macht auch nach dem Beenden, noch lange nachdenklich. Die Autorin ist mir schon seit dem „Haus der Verlassenen“ ins Blickfeld geraten. Auch dieses Buch hatte Tiefgang und war sehr, sehr traurig. Im neuen Buch geht es um einen tragischen Tod, ein verschollenes, krankes Baby und ein schreckliches Familiengeheimnis. Das Cover ist ansprechend gestaltet und passt sehr gut zur Thematik. Etwas düster wirkt die mit Unkraut überwucherte Treppe, die nach oben führt. Eine zierliche, langhaarige Frauengestalt mit einem fast durchsichtig wirkenden gelben Kleid, die Richtung Meer zu fliehen scheint, läuft davon. Der Klappentext hat es in sich und der Leser muss sich auf einiges gefasst machen. Kriegstraumata, Neurosen, Depressionen und psychische Beeinträchtigungen. Gespannt fange ich an zu lesen. Der Roman ist fast wie ein Thriller aufgebaut. Faszinierende Charaktere gilt es zu entdecken und über einen längeren Zeitraum zu begleiten. Das Mädchen Rebecca, ihre Eltern sowie die Journalistin Iris. Der Schicksalsroman ist ein echter Pageturner. Auf über 400 Seiten geht es um eine Familientragödie, die auf zwei Zeitebenen aufgedröselt wird und an Fahrt gewinnt. Der Plot ist fein konstruiert und sehr gut recherchiert. Erzählt wird aus verschiedenen Perspektiven über einige Generationen. Psychatrische Erkrankungen, Ursachen, Symptome und damalige Behandlung werden angerissen und thematisiert. Das Ausmaß von Kriegstraumata und deren Auswirkungen, die auch noch in den nachfolgenden Generationen, wie hier im Buch geschildert, zu finden sind und Auswirkungen haben, gehen tief unter die Haut. Und das Kriegstraumata an Kinder und Enkel unbehandelt einfach „weitervererbt“ werden, macht traurig und fassungslos. Ebenso der Umgang in den damaligen Heilstätten und der lächerlich und wütend machende Bestätigungsschein als “geheilt entlassen“! Und so greift das Zahnrad ins Leben, die Liebe und die Geheimnisse dieser Familie, dramatisch ein. Und folgende Angststörungen, Depressionen oder der postpartalen „Baby Blues“ Verstimmung mit Stimmungslabilität, die hier eine junge Mutter irrational handeln lassen. Und einen die „Psychotherapie“ um 1950 in einem anderen Licht erscheinen lassen. Abschließend führt Gunnis geschickt und gekonnt alle Erzählstränge zusammen und löst final auf. Inhalt: 1960, Seaview Cottage: Die dreizehnjährige Rebecca und ihre Mutter leiden unter dem gewalttätigen Vater. In einer stürmischen Nacht pocht jemand an die Tür des abgelegenen Cottages. Wenig später sterben beide Eltern, doch die Umstände ihres Todes werden nie aufgeklärt. 2014, Chichester: Eine junge Mutter verschwindet spurlos mit ihrem todkranken Baby. Ihre Schwester Iris, eine Journalistin, soll sie so schnell wie möglich finden. Sie bittet ihre Mutter Rebecca um Hilfe – die ihr nie von der schicksalhaften Nacht vor über fünfzig Jahren erzählt hat. Doch nur mit dieser erschütternden Wahrheit kann es Iris gelingen, das Baby zu retten ... Die Autorin: Emily Gunnis arbeitete lange beim Fernsehen, unter anderem als erfolgreiche Drehbuchautorin. Mit ihrem Debutroman »Das Haus der Verlassenen« gelang ihr auf Anhieb ein internationaler Bestseller. Die Tochter der internationalen Bestsellerautorin Penny Vincenzi lebt mit ihrer Familie im südenglischen Sussex. Weitere Bücher: Das Haus der Verlassenen Fazit: 5***** Der Roman „Die verlorene Frau“: ist im Heyne Verlag erschienen. Das gebundene Buch hat 384 packende Seiten, die unter die Haut gehen.

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