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Rezension zu
Leben

Pandemie, RKI - doch alles andere als ein harmloser Virus

Von: Daniela
17.06.2020

Der Klappentext verheißt nichts Gutes. Natürlich ist es nur ein makabrer Zufall, dass just im Frühjahr 2020 der Thriller „Leben“ von Uwe Laub veröffentlicht wird. Gefangen in den Klauen der größten Pandemie der letzten 100 Jahre fragt man sich ungläubig „Woher hat er das nur gewusst?“ Um es gleich vorweg zu nehmen: „Leben“ hat natürlich nichts mit der derzeitigen Covid19-Krise zu tun, aber einige Referenzen – wie z.B. das Robert-Koch-Institut in Berlin oder der Verweis auf „weltweite Fallzahlen“ – berühren den Leser sicherlich aus aktuellem Anlass mehr als sonst. Ach ja – und das ist kein Spoiler – es geht auch nicht um einen Virus. Meines Erachtens ist es viel schlimmer und … ekeliger. Es könnte allerdings auch an meiner ausgeprägten Vorstellungskraft liegen. Diese mitreißende Geschichte führt gleich zu Beginn nach Südafrika, wo Mark Brenner den bereits für die Öffentlichkeit abgeriegelten Kruger Nationalpark besucht. Die Gründe für den Shutdown werden schnell klar: Eine mysteriöse Krankheit – für die Presse zunächst als „Tollwut“ deklariert – bringt Antilopen, Elefanten, Löwen und vielen anderen wilden Tieren den Tod. Einen Tag später geschieht in Budapest ein rätselhafter Mord, und auf der Schwäbischen Alb verenden Fledermauskolonien. Inmitten der unerklärlichen Vorkommnisse lernen wir Fabian Nowack kennen, einen Pharmareferenten aus München, der mit einer schrecklichen Diagnose konfrontiert wird und wider Willen in den Sog der Ereignisse gezogen wird. Das Artensterben scheint nur der Anfang einer unermesslichen Katastrophe zu sein. Plötzlich kämpft die Welt gegen eine Pandemie unbekannten Ausmaßes, die die Menschheit auszulöschen droht. Eine geheimnisumwobene Stiftung um den Milliardär Philipp von Cronberg arbeitet an der Entwicklung eines Impfstoffs, doch die Beweggründe sind abgründiger als es zunächst den Anschein hat… Fazit „Leben“ ist eine fesselnde Geschichte, die aufgrund ihres Tempos und der diversen Standortwechsel gleich mitreißt und dem Leser nur wenig Zeit zum Atemholen einräumt. Die kleinen, feinen und gemeinen Cliffhanger an den Kapitelenden sind geschickt gewählt und regen zum sofortigen Weiterlesen ein. Die Figuren changieren je nach ihrer Rolle in der Geschichte zwischen sympathisch, zwielichtig und geheimnisvoll. Das (tatsächliche) Tagesgeschehen im Frühjahr 2020 in Deutschland und der Welt trägt ebenfalls dazu bei, dass man die Ängste und Sorgen der Protagonisten nachvollziehen kann. Die Komplexität der Geschichte ist zuweilen erdrückend – ein Zeichen eingehender Recherche. Obwohl das Buch als Fiktion, als Thriller, deklariert ist, sind die Implikationen zur Realität nicht zu leugnen, und es stimmt nachdenklich, dass Themen wie Klimawandel und Artensterben nicht zur Chefsache bestimmt werden, um einem Horrorszenario wie in „Leben“ entgegenzuwirken. „Die größten Gefahren für die Erde, und damit auch für die Menschheit, gehen von den Menschen selbst aus.“ (Stephen Hawking – Hier: Aus “Leben”, Tag 11, Seite 111) Eine gelungene, spannende Geschichte mit mehr als nur einem Hauch von Realität und Wissenschaft. Post scriptum Das Nachwort gibt noch zusätzliche Einblicke in die Thematik und regt zum Nachdenken an – unbedingt lesen und… erschaudern.

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