Rezension zu
Nordseedämmerung

„Nordseedämmerung“ von Christian Kuhn ist ein spannender Krimi, bei welchem man als Leser mitfiebern und mitraten kann. Da auf dem Klappentext des Buchs angekündigt wird, dass sich „die Zukunft eines Landes auf einer kleinen Insel in der Nordsee entscheiden wird“ und es im Kern um ein versuchtes Attentat auf den Bundespräsidenten geht, bin ich von Anfang an von vielen politischen Exkursen ausgegangen, welche sich dann aber doch in Grenzen hielten und der eigentlichen Handlung des Kriminalromans nicht die Show stahlen, was ich persönlich sehr gut fand. Positiv fand ich auch die beiden Handlungsstränge: Einerseits die Suche nach einem möglichen Attentäter, andererseits Veltens interne Ermittlungen und die Suche nach einem sogenannten Maulwurf in den eigenen Reihen. Besonders diese internen Ermittlungen lassen den Kriminalroman nicht langweilig werden und laden den Leser zum Mitraten und kombinieren ein, wobei gegen Ende hin immer offensichtlicher wird, wer der Verräter ist. Durch die Erzählung der einzelnen Kapitel aus verschiedenen Sichtweisen kann der Leser immer mehr Schlüsse aus dem Handeln der Figuren ziehen und es wird nicht eintönig. Als etwas störend anzumerken bleibt nur das etwas abrupte Ende, welches der Geschichte an sich aber keinen Abbruch tut. Durch die vielen Namen der Ermittler kommt man außerdem hin und wieder etwas durcheinander. Dennoch kann ich „Nordseedämmerung“ weiterempfehlen, da mich die Geschichte insgesamt gepackt hat.