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Rezension zu
Eine Liebe in Neapel

Sehr schönes Buch

Von: Weltenbummlerin
15.07.2020

Klappentext: "Neapel in den 90er-Jahren: Die amerikanische Studentin Heddi lebt in einer WG im quirligen Spanischen Viertel. Unten in den engen Gassen ist es selbst im Sommer dunkel, oben glüht die Sonne in die Wohnungen, und der Vulkan wacht über die Stadt. Heddi fühlt sich frei, und ihre Freunde geben ihr die Geborgenheit einer Familie, die sie nie hatte. Eines Tages trifft sie den Geologiestudenten Pietro, ohne große Erklärung überreicht er ihr ein Mixtape mit Liebesliedern. Es ist der Beginn einer großen Liebe. Unerwartet, intensiv und verwirrend. Heddi und Pietro verstehen sich wortlos, und sie sind sich sicher: Ihre Gefühle werden alle Widerstände überwinden." Kurzbewertung: Erhalten von: Bloggerportal (Werbung, wegen Rezensionsexemplar) Genre: Roman Seiten: 543 Titel: 5/5 Cover: 5/5 Inhalt: 4/5 Schreibstil: 4/5 Charaktere: 4,5/5 * * Normalerweise vergebe ich keine Punkte für Geschichten, welche auf einer wahren Begebenheit basieren, weil ich das irgendwie unpassend finde reale Personen zu bewerten, aber da in der Vorbemerkung geschrieben steht, dass es sich um ein fiktives Werk handelt und die Personen und Ereignisse frei erfunden sind, habe ich mich doch dazu entschlossen Punkte zu verteilen. Die Vorbemerkung lässt mich dennoch reichlich fragend zurück, da reichlich Überschneidungen zwischen dem Leben der Autorin und dem Roman bestehen und ich mich frage, ob es nun wirklich alles fiktiv ist oder nicht. Ich habe die Geschichte zwischen Pietro und Heddi jedenfalls genossen, ganz egal ob echt oder nicht. Es hätte mich mit dem Hintergedanken der Echtheit vermutlich noch mehr berührt und mitgenommen, aber auch so war das Buch sehr bewegend für mich. Da ich selbst ein Jahr in Italien gelebt habe, verbinde ich sehr viel mit diesem Land, der italienischen Kultur, den Menschen und der Sprache. Es war spannend mehr über das Leben in Neapel zu erfahren. Ich mochte eigentlich fast alle Charaktere, sie wirken sehr authentisch und jeder auf die eigene Art und Weise sympathisch. Die Taten von manchen Personen habe ich zwar nicht nachvollziehen können und vor allem die Beziehung zwischen Heddi und Pietros Bruder habe ich nicht ganz verstanden, aber alles in allem mochte ich die Charaktere. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, ich mochte die Denk- und Erzählweise der Hauptperson Heddi. Nervig fand ich jedoch, dass so oft erwähnt wurde, wenn Pietro sich eine Zigarette angesteckt hat. Als absoluter Nicht-Raucher war das einfach total überflüssig. Teilweise hat er sich seitenlang auf jeder neuen Seite eine neue Zigarette angezündet - Das Rauchen mag auch mit Thema bei Heddi und Pietro gewesen sein, hätte meiner Meinung nach aber auch dezenter sein dürfen. Ansonsten war der Schreibstil flüssig und angenehm zu lesen, weshalb ich nun auch viele schöne Zitate für euch habe: - "Jedes Fitzelchen Leichtigkeit, das ich bis dahin hatte aufbringen können, war auf der Stelle flöten, und auf einmal hörte ich sie nicht mehr, alle die fröhlichen Stimmen ringsum, denn ich saß nicht mehr mit meinen Freunden am Tisch, sondern lebte mit Pietro in einer tiefen, glasklaren Welt wie am Grunde des Meeres, wo nur Stelle herrschte, eine Stille, die im verlangsamten und unaufhörlichen Rhythmus der Wellen in deinen Ohren pulsiert." (S. 55) - "Er war ein Geschenk, das ich niemals auspacken würde." (S. 60-61) - "Ich begriff, dass es ebenso ein Privileg war, unter seiner Abwesenheit zu leiden, wie ihn zu lieben." (S. 138) - "(...) all die Orte, denen es schwerfiel, uns gehen zu lassen." (S. 228) - "Das Wasser war ein Kaleidoskop aus Blau- und Grüntönen, die um uns herum schillerten und funkelten, wenn wir uns bewegten." (S. 247) - "Warum sprach er eigentlich von uns immer nur in der Zukunftsform? Doch dieses Vergehens machte auch ich mich schuldig, denn all unsere Pläne, all unsere Träume waren so lebenswichtig geworden wie die Luft selbst, in der wir diese Luftschlösser bauten." (S. 279) - "Mir kam der Gedanke, dass das Schlimme, vor dem wir uns am meisten fürchten, paradoxerweise auch das ist, von dem wir uns in unseren tiefsten Inneren wünschen, dass es passiert. Es war so, als ob der primitivste und unsäglichste Teil von uns - vielleicht die Amygdala, jene impulsive und präverbale Mandel in den Tiefen unseres Gehirns - versuchte, das Unheil vorwegzunehmen, indem es sagte: Na los, mach's, dann hast du's hinter dir." (S. 370-371) - "Ich hab das Gefühl ... zu ertrinken. Aber hier ist gar kein Meer." (S. 434) - "Ich wollte wissen, wie stark sein Schmerz war, ihn zu meinen machen und Pietro dadurch von ihm zu befreien." (S. 437) - "Ich hatte begriffen, dass das eigentliche Leid nicht darin bestand, einen geliebten Menschen fern zu sein, sondern umgekehrt ganz nah, fast zum Greifen nah, und ihn doch nicht erreichen zu können." (S. 444) - "Die eigentliche Gefahr bestand im Stillstand." (S. 523)

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