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Rezension zu
Nordlicht - Die Spur des Mörders

Ein spannender und nah an der Realität angesiedelter Fall

Von: Thea
19.07.2020

Auf dem alten Friedhof in Flensburg wird ein zu Tode getretener Mann gefunden, der am Sockel des Idstest-Löwen liegt. Einem Mahnmal, das als Symbol der dänischen Minderheit und als Zeichen von Freundschaft und Vertrauen zwischen Dänen und Deutschen gilt. Und ausgerechnet dort liegt der pensionierte Studienrat Karl Bentien, der ein Faible für die deutsch-dänische Geschichte besaß. Die Leiterin der Flensburger Mordkommission Vibeke Boisen und ihr dänischer Kollegen Rasmus Nyborg übernehmen den Fall und werden schon bald mit unrühmlichen Ereignissen aus der Vergangenheit konfrontiert. Deshalb kommt es zwischen dem dänischen Ermittler und seiner Chefin zu einem Eklat, während Vibeke nach dem Auffinden eines verborgenen Kellerarchivs niedergeschlagen wird. Was soll hier verheimlicht werden und welche Rolle spielt der einst beliebte Lehrer Karl Bentien dabei? "Die Spur des Mörders" ist der zweite Band aus der Krimireihe "Nordlicht" um das deutsch-dänische Ermittlerteam Boisen und Nyborg, die im Rahmen grenzüberschreitender Zusammenarbeit für das gemeinsame Zentrum in Padborg tätig sind. Nach dem Tod einer jungen Frau, die die nicht nur eine Identität besaß, haben sie nun den Mord an einem Pensionär aufzuklären, der mit der Erforschung des Flüchtlingslagers Oksbøl beschäftigt war. Ein heikles Thema, das sie tief in Bentiens Familiengeschichte führt und das grauenvolle Schicksal der Kinder in Flüchtlingslagern aufleben lässt. Vibeke, die selbst ein Adoptivkind war und in Kinderheimen leben musste, gehen die Ermittlungen unheimlich nah. Zurückversetzt in die eigene Kindheit ringt sie mit einem Trauma, das sie ihr Leben lang begleiten wird. Anette Hinrichs verfügt über einen flüssigen und bildhaften Schreibstil, der die Ereignisse in Gegenwart und Vergangenheit nachvollziehbar aufleben lässt. Mit einer rasch voranschreitende Handlung baut sie schnell einen Spannungsbogen auf, der mit einigen Wendungen untersetzt, kontinuierlich hochgehalten wird. Hinzu kommen authentische Figuren, die facettenreich erdacht worden sind und ein Ermittlerteam, das nicht immer reibungslos funktioniert. Ein krimineller Genuss, der von Vera Teltz mit einigen Schwächen gelesen wird. Zwar versteht sie wunderbar die Gefühle der einzelnen Figuren zum Ausdruck zu bringen und der rasanten Handlung das nötige Tempo zu verleihen, aber ihre schnappenden Atemzüge zwischendurch stören doch sehr den Hörgenuss. Fazit und Bewertung: „Die Spur des Mörders“ überzeugt mit einem nah an der Realität angesiedelten Fall und interessanten Einblicken in die Nachkriegszeit und lässt als zweiter Band einer Trilogie darauf hoffen, dass auch der letzte Fall für das deutsch-dänische Ermittlerteam ein kriminelles Schmankerl wird.

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