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Rezension zu
Tief verbunden

Bindungsmuster und was sie für uns und unsere Partnerschaften bedeuten

Von: MS
19.07.2020

Ich wurde auf das Buch aufmerksam, weil Diane Poole Heller viel mit Peter Levine gearbeitet und von ihm gelernt hat. Vor allem sein Buch „Sprache ohne Worte“ hat mit von einiger Zeit geholfen, ein eigenes Trauma besser zu verstehen. Die von ihm entwickelte Behandlungsmethode „Somatic Experiencing“ hat bei mir sehr gut geholfen, dieses Trauma zu verarbeiten. Ich war deshalb neugierig auf dieses Buch und habe mir erhofft, dass es mir ähnlich wie die Bücher von Levine eine neue Sichtweise auf bekannte Themen eröffnet. Ich muss sagen, dass ich nicht enttäuscht wurde. Die Autorin beschreibt anschaulich die verschiedenen Bindungstypen und welche Auswirkungen die Prägungen in der Kindheit auf unser Leben als Erwachsene haben. Das waren für mich teilweise schon bekannte Theorien, allerdings habe ich bisher noch keine so ausführliche Beschreibungen darüber gelesen. Deshalb hat mich das an manchen Stellen durchaus nachdenklich gemacht und ich habe eigene Themen wiedererkannt. Das letzte Kapitel befasst sich mit Paarbeziehungen und welche Auswirkungen die verschiedenen Bindungstypen auf eine Beziehung haben. Die Autorin gibt Ratschläge, wie die verschiedenen Typen gut miteinander kommunizieren lernen können und welche Dinge man beachten sollte, wenn bestimmte Bindungstypen in Beziehungen aufeinandertreffen. Der Inhalt ist also schon recht spannend, wenn man sich für dieses Thema interessiert. Das Buch ist flüssig und leicht verständlich geschrieben, ohne viel Fachjargon. Die Einleitung war mit 50 Seiten für meinen Geschmack etwas lang. In den einzelnen Kapiteln wird dann alles wichtige gut lesbar beschrieben und oft mit Beispielen aus der Praxis der Autorin anschaulich illustriert. Die große Stärke dieses Buches liegt allerdings meiner Ansicht nach in den praktischen Übungen, die im ganzen Buch verteilt sind. Es sind kleine, einfach durchzuführende Übungen, die aber große Wirkung entfalten können, wenn man sich darauf einlässt. Ich habe ein paar davon schon gekannt, aber viele waren mir neu. Was mir an den Übungen sehr gut gefällt, ist dass sie alle eine positive Sichtweise auf die eigene Person fördern. Das ist sehr tröstlich und passt perfekt zu der optimistischen Grundstimmung, die die Autorin vermitteln möchte: Niemand kann etwas für die Bindungsmuster, die in der Kindheit geprägt wurden aber jeder kann daran arbeiten, dass sie sich zu einer sicheren Bindung ändern. Denn, wie Diana Pool Heller sagt, sind alle Dinge, die es dazu braucht in unserem Inneren vorhanden. Wenn manche von uns nicht das Glück hatten, eine sichere Bindung in der Kindheit zu erfahren, kann man es relativ einfach später noch lernen. Ich finde, diese Botschaft hat die Autorin gut in ihrem Buch vermittelt und bei der Lektüre spürt der Leser, dass es sich lohnt, selbst daran zu arbeiten, eine sichere Bindung zu sich selbst und seinen Mitmenschen aufzubauen.

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