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Rezension zu
Sommer in Super 8

Norddeutsche Kindheit - Orange & Meer

Von: Ines
02.08.2020

Sommer ist Super 8 ist der erste literarische Roman von Anne Müller. Der Klappentext lautet “In Schallerup steht ein Schild mit der Aufschrift Schönes Dorf. Hier wächst Clara als mittleres von fünf Kindern in eine Landarztfamilie auf, mit Ausflügen an die Ostsee, abendlicher Hausmusik und den aufregenden Filmvorführungen der neuesten Super-8-Filme. Die Mutter klug, hübsch und mit etwas mehr Chic als die andern Dorffrauen, der Vater von seinen Patienten geschätzt, weltmännisch und witzig. Die Partys, zu denen die Königs einladen, sind legendär. Doch zunehmend erschüttern die Eskapaden des Vaters das Familienleben. Clara, die ihren Vater über alles liebt, macht sich große Sorgen. Eines Tages spitzt sich die Situation zu. Mit feinem Humor erzählt Anne Müller vom Aufwachsen in einer scheinbar perfekten Familie – und lässt die 70er-Jahre mit Tritop, Apfelshampoo und Super-8-Filmen wieder auferstehen.” Die Geschichte von Clara beamt Dich in die Zeit der 1970er. Ich bin in der Zeit in einem Dorf in der Nähe von Hamburg aufgewachsen und große Teile der Geschichte könnten meine sein. Das ist das Geheimnis der Geschichte: das Identifikationspotenzial für die Leserin. Die Outfits für Dates und Tanzstunden, der orangefarbene Fön mit Bürstenaufsätzen (unserer hatte ganze 400 oder 500 Watt, yeah!, der war quasi ein Tornado!). Clara ist Jahrgang 1963, aber das Leben unterscheidet sich nicht nennenswert von dem in den frühen 1970ern geborenen Dorfkindern mit ähnlichem Sozialgefüge in der Familie. Die nachdenkliche Grundhaltung Claras bestimmt den Roman. Er ist in der Sprache eine Teenies geschrieben, was für mich beim Lesen ungewohnt war. Es könnte schlichtweg Claras Tagebuch sein. Ich konnte mich gut in das Leben Klaras einfühlen, was als Reise in die eigene Vergangenheit schön war, mich aber unter dem Hinblick der schweren Ereignisse in ihrem Leben traurig gestimmt hat. Positiv formuliert: Ich habe mit der Hauptprotagonistin gelitten. Als Zielgruppe für das Buch sehe ich Frauen zwischen 40 und 60 oder deren Mütter, die diese Zeit selbst erlebt haben und Lust haben, sich daran zu erinnern. Spannend fände ich zu wissen, wie es einem beim Lesen geht, wenn man in einer anderen Gegend Deutschlands aufgewachsen ist. Wie war das in Bayern in der Zeit oder in der DDR? Mir hat das Buch gefallen. Es bekommt im Gegensatz zu "Zwei Wochen im Juni" von der gleichen Autorin jedoch nur 4 von 5 Sternen von mir. Es hat mich nicht so gefesselt. Mir gefiel die erwachsene Sprache bei dem zweiten Roman der Autorin besser als der Teenieblick hier beim ersten. Dennoch finde ich es absolut lesenswert.

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