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Rezension zu
The Fourth Monkey - Das Haus der bösen Kinder

https://www.heyn.at/rezension/9783764507268?

Von: Pink Anemone
24.08.2020

Eine Obdachlose findet auf dem Friedhof von Chicago die Leiche einer Frau, deren Augen, Zunge und Ohren entfernt und in kleine weiße Schachteln verpackt wurden. Neben der Toten liegt ein Schild mit der Aufschrift »Vater, vergib mir«. Kurz darauf tauchen weitere, ähnlich zugerichtete Opfer auf. Für die Polizei von Chicago und das FBI ist klar, dass die Morde die Handschrift des immer noch flüchtigen Four Monkey Killers Anson Bishop tragen. Doch Detective Sam Porter glaubt nicht daran – die Tatorte liegen zu weit entfernt voneinander, als dass nur ein Täter infrage kommen könnte. Zudem stimmt auch etwas mit der Haut der Leichen nicht. Als sich Bishop aus heiterem Himmel stellt und beteuert, keines der Verbrechen begangen zu haben, die ihm zur Last gelegt werden, fällt der Verdacht auf Sam Porter selbst – denn er hat kein Alibi, dafür aber ein verheerendes Geheimnis … (Klappentext) ❆❆❆❆❆ "Jemand, der Fragen stellt, ist wie ein unendlich großes Warenhaus, wie ein Erinnerungspalast mit unendlich vielen Stockwerken und Zimmern und glitzernden, schönen Dingen. Manchmal jedoch nimmt jemand Schaden; dann bröckelt eine Wand, Zimmer verfallen, der Palast der Erinnerungen muss renoviert werden. Ich fürchte, Sie gehören genau dieser Kategorie an." (S. 13) Das ist der dritte und finale Band der Sam Porter-/Fourth Monkey-Reihe. Diese Reihe ist eine jener, welche man tatsächlich von Beginn an lesen sollte, denn nur so kann man die Zusammenhänge verstehen ohne böse gespoilert zu werden und nur so kommt man in den vollen Genuß der Story. Ich versuche die Spoiler hier in Grenzen zu halten, wer diese Reihe jedoch nocht nicht kennt, sollte vorsorglich nicht weiterlesen und sich lieber die Rezension zum 1. Band "The Fourth Monkey - Geboren, um zu töten" gönnen. Seit den letzten Ereignissen liegen nur wenige Wochen zurück und die Kacke ist ordentlich am dampfen. Der Chefermittler Sam Porter steht nun selbst unter Verdacht mit dem Serienkiller Anson Bishop, besser bekannt als 4MK (Fourth Monkey Killer) zusammenzuarbeiten, diesem zur Flucht verholfen und auch noch eine Frau ermordet zu haben. Während Porter scheinbar völlig verstört und nicht Herr seiner Sinne im Vernehmungsraum wartet, wird die Leiche eines Mädchens entdeckt - scheinbar tiefgefroren, wie eine betende Statue in Szene gesetzt und mit einem weißen Pulver bestäubt. Als ob dieser Anblick nicht schon verstörend genug wäre, trägt diese Leiche die unverwechselbare Handschrift des 4MK - drei kleine Schachteln, mit einer schwarzen Kordel verschnürt und mit dem üblichen blutigen Inhalt. Der Fourth Monkey-Killer trägt nicht umsonst diesen Namen, was die Zahl in seinem Namen betrifft und das bedeutet weitere Leichen. "Diese krasse, diese allumfassende Blässe wurde von einer dünnen roten Linie durchzogen, die vom Haaransatz über die Wange nach unten verlief ... und da war noch eine Linie, die vom Winkel des linken Auges auszugehen schien, eine rote Träne ... und eine dritte, aus dem Mundwinkel, und die hatte die Lippen leuchtend rot gefärbt... Auf ihrer Stirn stand etwas geschrieben." (S. 12) Die Polizei und selbst das FBI sind völlig überfordert, denn Anson Bishop hat auch noch das SARS-Virus auf Chicago losgelassen. Ein zusätzliches "Goodie" sozusagen. Special Agent Frank Poole muss sich nun entscheiden in welche Richtung er nun zuerst ermittelt, um Anson Bishop endlich das Handwerk zu legen. Doch dieser stellt sich plötzlich und hat eine völlig andere Geschichte zu erzählen. Ist etwa Sam Porter der wahre Fourth Monkey Killer? Es wird wieder aus mehreren Perspektiven erzählt, wie z.B. von Clair und Nash, Ermittler des ehemaligen Teams von Porter, welche versuchen die Unschuld von Porter zu beweisen und selbst zu zweifeln beginnen. Frank Poole - Special Agent des FBI, der in seinen Ermittlungen scheinbar absichtlich ausgebremst wird und auch in Porters Sicht erhält man Einblicke und diese führen einem nicht nur in die Vergangenheit, sondern sähen zusätzliche Zweifel - selbst bei Sam Porter. Natürlich sind auch wieder die Tagebücher von Anson Bishop ein großer Bestandteil. Diese geben Einsicht in die Jugendjahre von Bishop, welche er in einem Kinderheim verbrachte, fördern schockierendes zu Tage und lassen Mitleid, Sympathie und Verständnis für den kleine Anson aufkommen. ">>Ob sie nun echt oder gefälscht waren ... Diese Bücher sind die Brotkrumen, an denen sich einer der beiden gerade orientiert - oder vielleicht sogar beide. Irgendetwas aus der Vergangenheit drängt da ans Licht.<<" (S. 301) Man ist hier sofort mitten im Geschehen und der Autor gibt von Anfang an ein ungeheures Tempo vor. Dies kann er auch bis zum Ende hin und ohne auf die Bremse zu steigen halten. Zum Luftholen bleibt kaum Zeit, denn die Ereignisse scheinen sich immer wieder aufs Neue zu überschlagen. Cliffhanger und überraschende Wendungen wechseln sich gekonnt ab und ich blätterte nach Luft schnappend jede einzelne Seite gespannt um, ohne nur zu ahnen was mich wohl auf der nächsten erwartet. Es tun sich hier Abgründe auf und Szenen, welche mich zweifeln und zugleich hoffen ließen, während mich die eisige Winterluft Chicagos umwehte und nicht nur die ließ mir die Gänsehaut den Rücken hinunterlaufen. Ich steuerte somit auf diesen 600 Seiten im rasanten und unglaublichem Tempo dem Ende und der Auflösung entgegen, welche nochmal überraschen konnte. "Dieses verdammte Virus, dieser Fremdling, dieser Eindringling, der sich in ihr breitmachte und das Kommando über ihre Kräfte und ihre Energie übernahm und sie dem Hungertod preisgab. Sie hatte es aufgegeben, sich weiter einzureden, dass am Ende alles gut würde." (S. 429) Fazit: Das ist die einzige Buchreihe, bei der jeder einzelne Band für mich ein Lesehighlight war und das will bei einem Reihen-Junkie wie mir was heißen. Tatsächlich schafft es der Autor jedes Buch mit dem nächsten Band zu toppen - egal ob bezogen auf Story, Spannung oder überraschende Wendungen. Das soll ihm mal jemand nachmachen. Diese Reihe eignet sich aufgrund des Settings hervorragend, um sie im Winter vor dem (imaginären) Kamin zu lesen, falls man langweiligen Winternächten nichts abgewinnen kann. Man kommt hier nämlich ordentlich ins schwitzen. © Pink Anemone (inkl. Leseprobe und Autoren-Info)

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