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Rezension zu
Wir sind fünf

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Mystik, Horror und Drama vereint zu einem gesellschaftskritischen Roman

Von: Lea
20.10.2020

Matias Faldbakken vereint in seinem Buch „Wir sind fünf“ Horror, Drama, Phantasie und Mystik zu einem gesellschaftskritischen Gesamtwerk. Erzählt wir die Geschichte der Familie Blystard, welche in einem kleinen Ort namens Råset in der Nähe von Oslo lebt. Zu Beginn des Romans werden viele Hintergrundinformationen zum Vater Tormod geliefert, indem von seiner wilden Jugendzeit, in der Drogen und Alkohol eine wichtige Rolle gespielt haben, erzählt wird. So formt sich von Anfang an ein sehr interessanter Charakter. Glücklicherweise schlägt Tormod doch noch den richtigen Weg ein und wird zum fürsorglichen Vater für seine Kinder Alf und Helene, die er zusammen mit seiner Frau Siv liebevoll großzieht. Um die beiden Geschwister näher zusammen zu bringen, möchte Tormod einen Familienhund anschaffen. Nach einiger Zeit schafft er es dann, auch seine Frau zu überreden und die Hündin Snusken darf bei Familie Blystard einziehen. Bis zu diesem Punkt klingt alles nach einer schönen, harmonischen und friedlichen Familiengeschichte, doch als die geliebte Snusken plötzlich verschwindet, kippt die Stimmung ins Negative. Die beiden Kinder sind sehr traurig über das Verschwinden der Hündin, weshalb Tormod beginnt, mit seinen Kindern in der Werkstatt zu basteln. Der Familienvater hat sich ein fundiertes Wissen über Ton angeeignet und es durch Experimentieren geschafft, eine ganz eigene Kreation zu erschaffen. Als dann noch sein alter Jugendfreund Espen auftaucht, gerät alles aus den Fugen. Aus einem einfachen Tonklumpen entsteht nach und nach ein immer skurrileres Wesen, das nur schwer zu erfassen ist. Das Buch ist nicht übermäßig spannend, doch dem Autor gelingt es, eine angespannte Atmosphäre zu kreieren. Mir persönlich gefällt auch, dass der Roman ein offenes Ende hat. Das mag nicht jedermanns Sache sein, doch meiner Meinung nach unterstreicht der offene Schluss den Charakter des Buchs. Eindeutig sind sozialkritische Aussagen im Roman zu finden, die allerdings auch großen Interpretationsspielraum lassen. Der Leser wird jedenfalls mit viel Stoff zum Nachdenken versorgt und er wird noch lange mit den Inhalten des Buchs beschäftigt sein. Matias Faldbakken schafft es auf sprachlich sehr ansprechende Art und Weise eine Vielzahl von Themen wie Liebe, Lust, Manie, Mystik, Glück, Familie, Ekstase u.v.m. auf 250 Seiten zu bündeln und erzeugt damit eine immense Sprachgewalt. Das Buch ist definitiv zu empfehlen.

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