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Rezension zu
Die Schokoladenvilla – Zeit des Schicksals

Fesselndes Finale

Von: Laura
05.11.2020

Im letzten Band von Maria Nikolais Trilogie brechen düstere Zeiten für die Bewohner der Schokoladenvilla an: Nach dem Tod ihres Mannes Victor leitet Judith Rheinberger gemeinsam mit ihrer Tochter Viktoria die Schokoladenfabrik in Stuttgart, doch das ist im Deutschland der späten 1930er Jahre nicht gerne gesehen. Unter dem Regime der Nazis ist keine weibliche Emanzipation gewünscht, und so werden den Rheinbergers sämtliche Steine in den Weg gelegt, um ihnen die Fabrik zu enteignen. Das Unternehmen steht auf Messers Schneide, und zudem werden lange gehütete, sensible Geheimnisse aufgedeckt. Inmitten all dieser Sorgen und des Gefühlschaos taucht der Amerikaner Andrew Miller auf, der ebenfalls um den Erhalt seiner Süßwarenmanufaktur in New York kämpft und sich Hilfe von den Rheinbergers verhofft. Viktoria reist mit ihm in die USA, um sich einen Überblick über dessen Firma zu verschaffen, und macht sich dort mit ihren exklusiven Schokoladenkreationen rasch einen Namen. Außerdem funkt es zwischen ihr und Andrew, doch das junge Glück wird alsbald getrübt, und sowohl in Deutschland als auch in Amerika wird um die Existenz der Familie Rheinberger und den Erhalt der Firma Rothmann Schokolade gekämpft… Mit „Zeit des Schicksals“ bietet Maria Nikolai ihren Lesern ein packendes, dramatisches Finale zu ihrer Reihe um „Die Schokoladenvilla“. Die Geschichte wird aus den verschiedenen Perspektiven der Romanfiguren wiedergegeben, und wie zuvor gelingt es der Autorin auch in diesem Band, Fiktion und Historie hervorragend miteinander zu verbinden, indem sie reale Personen der damaligen Zeit in die Handlung einbaut. Zudem kann man sich sehr gut in das Deutschland im Jahre 1936 hineinversetzen: Neben der schauerlichen Herrschaft der Nazis und der drohenden Kriegsgefahr werden Ereignisse wie die Olympiade in Berlin und die Erfindung der Schwarzwälder Kirschtorte im Kontext aufgegriffen, und auch der Einblick ins gesellschaftliche Leben in New York kommt nicht zu kurz. Die Protagonisten, die mir aus den anderen Teilen der Trilogie bekannt sind, sind nach wie vor alle sehr sympathisch, insbesondere Viktoria als nun junge Erwachsene. Dadurch kann man sehr schnell in die Geschichte eintauchen und mitfiebern. Der Roman ist gefühlt voll mit Drama; ein Ereignis folgt auf das nächste, was ihn zum einen sehr spannend und unterhaltsam macht, aber zum anderen ein paar Mal etwas unrund oder nicht vollkommen wirken lässt. An diesen teilweise auch wichtigen Stellen hätte ich mir etwas mehr Tiefe und Ausführlichkeit gewünscht. Der Epilog informiert knapp darüber, wie es mit den Charakteren weitergeht; die Geschichte wird insofern also abgeschlossen, was mir sehr gut gefällt. Anschließend findet man noch einen Anhang mit Infos zu den Romanfiguren, zum historischen Kontext und ein Glossar. Das Cover ist auch dieses Mal wieder ansprechend und hochwertig gestaltet und enthält im Innenteil ein Rezept mit einer Köstlichkeit aus der Schokoladenfabrik. Alles in allem bekommt man mit „Die Schokoladenvilla – Zeit des Schicksals“ ein großartiges Lesevergnügen bereitet. Abgesehen von den wenigen unfertigen Stellen gefallen mir die Geschichte sowie der Schreibstil der Autorin sehr und ich empfehle die Lektüre gerne weiter. Die ersten beiden Teile nicht zu kennen, tut dem Genuss dieses Bandes übrigens keinen Abbruch, aber auch die kann ich jedem Liebhaber historischer Romane nur empfehlen.

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