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Rezension zu
Die schwarze Dame

Ein spannender Thriller mit einem originellen Modus Operandi

Von: eschenbuch
02.01.2021

Inhalt: Prag. Oktavians 13 Gemälde mit der Thematik „Jesu und seine Aposteln“ sind bei einem Museumsbrand zerstört worden - vermeintlich. Eine Versicherungsdetektivin soll den Fall prüfen, doch bevor sie ihre Ergebnisse präsentieren kann, verschwindet sie spurlos. Die Versicherung schickt Peter Hogart ins Rennen, mit dem Auftrag, seine Kollegin oder zumindest ihre Unterlagen wieder zurück nach Wien zu bringen. Vor Ort trifft Hogart auf Ivona, ebenfalls Privatdetektivin, die eine Reihe von Morden untersucht, bei denen den Opfern Hände und Kopf entfernt worden sind. Hogart wittert eine Verbindung. Persönliche Meinung: „Die schwarze Dame“ beginnt zunächst als (unblutiger) Versicherungsfall. In diesem Part ist Hogart sich früh sicher, den Schuldigen ausfindig gemacht zu haben, rennt aber gegen Wände. Da der Ermittler beginnt, sich im Kreis zu drehen, benötigt auch die Handlung etwas, um in die Gänge zu kommen. Das Erzähltempo ist in diesem Part noch vergleichsweise langsam. Dies legt sich aber rasch, als Hogart Verbindungen zwischen seinem Fall und den Verstümmelungsmorden ahnt: Die Handlung gewinnt an Tempo und Spannung. Der Modus Operandi der Morde ist dabei originell und vertrackt. Weil ich hier nicht spoilern möchte, nur so viel: Die verstümmelten Leichname werden auf eine bestimmte Art drapiert und in ganz Prag verteilt, sodass sich ein besonderes, geschickt durchdachtes Muster ergibt. Was es mit dem Muster auf sich hat, wird nach und nach aufgedeckt, wobei mir die Idee dahinter besonders gut gefallen hat. Beide Ermittlerfiguren (Hogart und Ivona) besitzen eine dunkle Episode in ihrer Vergangenheit, deren Aufdeckung für zusätzliche Spannung sorgt. Die Täterfrage ist bis zum Finale offen und durch einen Twist überraschend. Prag als Handlungsort ist mit seinen vielen Gassen authentisch und detailliert beschrieben, sodass man dem Thriller anmerkt, dass viel Recherchearbeit in ihn hineingeflossen ist. Die schwarze Dame“ ist ein frühes Werk von Andreas Gruber (Ersterscheinung 2007) und handlungstechnisch weniger komplex als nachfolgende Thriller. Dennoch ist „Die schwarze Dame“ - nach dem eher gemächlichen Start - ein spannender Thriller mit einem originellen Modus Operandi und einer atmosphärisch dichten Beschreibung Prags.

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