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Rezension zu
Heilige Kuh

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Gehen eine Kuh, ein Schwein und ein Truthahn auf Reisen ...

Von: Jasmin Krieger
24.05.2015

Wer die ersten Zeilen des Buches gelesen hat, dem fällt auf: Moment mal, das erinnert doch an George Orwells Farm der Tiere. Und ja, das tut es, aber nur am Rande. Ich habe mir das Buch auch als englischsprachiges eBook und zudem als Hörbuch gegönnt. Was Timur Vermes (Moment mal, den kennen wir doch von "Er ist wieder da"!) hier übersetzt hat, ist kaum zu überbieten. Da ich den direkten Vergleich hatte, muss ich sagen, besser hätte man es nicht machen können. Auch das Hörbuch, welches ich zusammen mit meinem elfjährigen Sohn gehört habe, möchte ich an dieser Stelle nicht unerwähnt lassen. Was Cathlen Gawlich hier liest, und vor allem wie sie es liest, hört man nicht alle Tage. Das Hörbuch hat meinen Sohn dazugebracht, sich mit vielen Dingen auseinanderzusetzen. Eine Frage nach der anderen schoss mir von ihm entgegen - und das war gut so. Cathlen Gawlich steigert sich so sehr in die Figuren und die Geschichte hinein, dass es eine wahre Freude ist, ihr zuzuhören. Sie imitiert Dialekte, und stellt somit die verschiedenen Figuren als Individuum dar, was uns mehr als einmal lauthals auflachen lies. Aber zurück zum (geschriebenen) Buch: Allein die Kapitelüberschriften, die sich zumeist auf die moderne Popkultur beziehen, sind zum Schießen. Auch die tiefsinnigen Gespräche zwischen Elsie und ihrer Verlegerin. Ja, Elsie ist schlau. Und nicht nur Elsie. Auch Jerry, pardon, Shalom, das jüdische Schwein und Tom, der plappernde Truthahn machen in dem Buch eine gute Figur. Als Einleitung dient ein Einblick in Elsies bisheriges Leben, welches auf so ziemlich jede Kuh auf diesem Planeten zutrifft, die das Glück hat, auf einem Bauernhof mit Weide untergebracht zu sein. Und schon sind wir mittendrin in Elsies Geschichte, die lange in einem nachklingt. Denn jedes Wort davon ist wahr. Gut, dass ein Truthahn mit seinem Schnabel ein iPhone bedienen kann und ein Flugzeug steuer kann eher weniger, aber es geht ja um die Geschichte als Ganzes. Und die enthält mehr Wahrheit, als so manch einer verkraften kann. Das ganze Drumherum um das tierische Trio ist so liebevoll, manchmal völlig überzogen und z. T. ironisch beschrieben (z. B. "Schachtelgott" für Fernseher), aber enthält dennoch viel Wahres. David Duchovny (Moment mal, den kennen wir doch von The X-Files ...) hat hier eine wunderbar Fabel geschaffen, die die menschliche Vorbestimmung der Tiere unter die Lupe nimmt, dabei die eigentliche - wahre - Bestimmung der Tiere nicht zu kurz kommen lässt. Und so entsteht ein absolut waghalsiger, einmaliger und kuhler Roadtrip, der einen nicht nur zum Lachen, sondern auch zum Nachdenken bringt. Fazit: Lasst euch ein auf Elsies Geschichte! Hört auf Elsie, die Kuh! Ihr werdet es nicht bereuen.

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