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Rezension zu
Das Mädchen und der Winterkönig

Was für eine Fortsetzung!

Von: Emily
18.01.2021

Was für ein Buch! So viel kann ich schon mal vorneweg sagen. Band 1 fand ich ja zu Beginn etwas langatmig, das Ende hat mich dann sehr gefesselt. Und der zweite Band, „Das Mädchen und der Winterkönig“ macht genau so weiter, wo der erste Teil aufgehört hat. Aber der Reihe nach. Beginnen wir mit dem Setting. Ich finde es nach wie vor großartig, dass die Geschichte im mittelalterlichen Russland spielt, und dass Katherine Arden am Ende sogar Fachliteratur zu diesem Thema vorschlägt. Die Kunst und Kultur Osteuropas ist einfach wahnsinnig spannend und ich bin sehr glücklich darüber, dass sie Teil einer so schönen Fantasy Reihe ist. Die Atmosphäre im Buch ist genauso winterlich, wie in Band eins. Die Autorin kann mit ihren Worten eine so schöne Stimmung schaffe, die den Leser mitreißt und nicht mehr loslässt. In diesem Buch erfahren wir ein bisschen mehr über die Welt, die Geschichte wird etwas politischer, aber dabei nicht weniger magisch. Leider haben die vielen kleinen Geister und Dämonen, die den ersten Band bereichert haben, hier etwas weichen müssen, dafür ist das winterliche Moskau mit seinen Intrigen und Machtspielen ein wahrer Genuss. Katherine Ardens Schreibstil gefällt mir in diesem Buch sogar besser, als im ersten Band. Damals hatte ich eine fehlende Lyrik zu bemängeln, was mir nun bei Band 2 wirklich nicht aufgefallen ist. Die Geschichte ist sehr schön geschrieben, mit vielen interessanten Passagen, die zum Nachdenken anregen. Gleichzeitig ist das Buch aber auch wahnsinnig spannend. Ich zumindest konnte nicht mehr aufhören zu lesen. Wir lernen hier noch eine Fülle weiterer Charaktere kennen, die allesamt sehr interessant und auch gewissermaßen undurchschaubar sind. Wasja, unsere Hauptprotagonistin, gefällt mir nach wie vor sehr gut, sie ist im Laufe der Geschichte zu einer mutigen und unbezähmbaren jungen Frau herangewachsen. Sie ist zwar manchmal ziemlich stur und unüberlegt, aber gleichzeitig sehr klug und tapfer. Ihre Wildheit macht einfach Spaß. Mein absoluter Liebling wird aber langsam aber sicher der Winterkönig Morosko. Was für ein toller Charakter! Eigentlich so kalt, dass man sich nie ganz sicher ist, ob er nicht vielleicht doch ein Antagonist ist, andererseits scheint aber immer wieder ein Stückchen Menschlichkeit durch, was ihn sehr interessant macht. Er erinnert mich etwas an Warden aus The Bone Season (Samantha Shannon). Aber auch die anderen Protagonisten sind sehr vielfältig. Mal unterhaltsam, mal liebenswert, mal erschreckend grausam. Es wird nie langweilig mit diesen Charakteren. Besonders schön finde ich es auch, dass die Familie Wasjas weiterhin eine große Rolle spielt. Besonders und vielleicht sogar am meisten beeindruckt hat mich aber das Storybuilding und die Geschichte. Nach Band 1 hatte ich erwartet, dass es bestimmt die ein oder andere langatmige Stelle gibt und das Buch dann zum Finale hin wieder richtig an Fahrt aufnimmt. Dem war aber überhaupt nicht so. Das Buch war von Seite 1 bis Seite 480 spannend. Und das ist wirklich eine Kunst. Ich hatte nie das Gefühl, dass ich mich dazu zwingen muss, weiterzulesen, oder dass es gerade langweilig wird – ganz im Gegenteil. Die Geschichte hat mich absolut süchtig gemacht und obwohl es hier so gut wie keinen Cliffhanger gibt, freue ich mich schon riesig auf den abschließenden dritten Band der Trilogie. Ich bin absolut überrascht, was für eine gute Fortsetzung das ist. Meiner Meinung nach toppt „Das Mädchen und der Winterkönig“ seinen Vorgänger „Der Bär und die Nachtigall“ um Längen. Ich empfehle diese Reihe jedem, der sich für märchenhafte und einzigartige Fantasygeschichten interessiert. Fragt sich nur, was lese ich jetzt? Ich habe das Gefühl, dieses Buch wird noch lange nachhallen.

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