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Rezension zu
365 Tage

Für Fans des Films große Klasse - alle anderen sollten sich gut informieren!

Von: Benni Cullen
30.01.2021

Ja, ich hab's getan. Ich habe "365 Tage" von Blanka Lipinska aus dem Blanvalet Verlag gelesen. Und zunächst möchte ich sagen: Ich kenne die Diskussionen rund um diese Geschichte und verstehe wirklich jede Sichtweise - allerdings hat mich gestört, dass es dann Leser:innen gab, die komplett verunsichert waren, weil sie sich nicht getraut haben über diese Geschichte zu berichten. Und genau das ging mir zu weit. Versteht mich nicht falsch: Das Buch hier ist keine Romance. Ich weiß selbst gar nicht ob es Dark Romance ist, das Genre kenne ich nämlich eigentlich so gar nicht. Und ja, auch ich empfände eine Triggerwarnung und eine andere Vermarktung als notwendig und sinnvoll. Andererseits muss ich echt sagen, dass dieses Buch doch vornehmlich die Leser:innen lesen werden, die die Verfilmung von @netflixde bereits kennen. Ebensolche wie mich. Und genau darauf ist das Cover, der Klappentext und die Vermarktung ausgerichtet. Weshalb ich es auch verstehen kann, dass der Titel so ein Erfolg war und ist. Da bin ich nicht im geringsten überrascht. Trotzdem aber nochmal für die, die den Film nicht kennen: Das hier ist keine Romance. Es geht hart zur Sache, es gibt Ereignisse, die durchaus diskutiert werden und triggern können. Dessen sollte man sich bewusst sein, wenn man zum Buch greift. Die Geschichte liefert genau das, was man von ihr erwartet: Das, was eben auch im dazugehörigen Film passiert. Wir lernen Laura kennen, die während eines Sizilien-Urlaubs vom Mafia-Boss Massimo entführt wird. Dieser zwingt Laura zu einem morbiden Spiel: Er hält sie 365 Tage gefangen, damit sie sich in ihn verliebt. Sollte das nicht passieren, darf Laura gehen. Und weil Massimo Laura keine Wahl lässt, muss sie wohl oder übel zustimmen. Doch von Anfang an ist eigentlich klar: Zwischen Laura und Massimo gibt es eine gewisse Anziehung, die in dieser skurrilen Situation so gar keinen Sinn macht. Die Story ist bekannt und dürfte denen, denen der Film gefallen hat, auch zusagen - unterscheiden sich diese beiden Formate nur geringfügig. Anfangs war mir der Einstieg etwas zu platt und klischeebehaftet, nach 100 Seiten konnte ich aber nicht mehr aufhören zu lesen. Klar, ich kannte die Geschichte schon, aber sie noch einmal zu durchleben, hat mir gefallen Dabei ist der Schreibstil eher einfach gehalten. Natürlich weiß ich, dass auch in diesem Genre ein besserer Schreibstil möglich ist. Gestört hat es mich ein wenig, aber auch nicht so sehr, dass es meinen Lesefluss gehemmt hätte. Abschließend kann ich sagen: Möchte ich von einem Mafiaboss entführt werden? Nein. Möchte ich von einem sexy Mafiaboss alla Don Massimo entführt werden? Nein. Ist dieses skurrile Szenario trotzdem unterhaltsam gewesen? Ja. Kann ich zwischen Realität und Fiktion unterscheiden? Ja. Und genau deshalb konnte ich das Lesen genießen. Die Geschichte ist nicht perfekt, aber unterhaltsam. Und genau deshalb habe ich sie auch gerne gelesen. Dafür kann man mich verurteilen oder auch einfach nur akzeptieren, dass ich das so empfinde - genauso wie ich es akzeptiere und sogar gutheiße, dass man über das Buch kritisch diskutiert.

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