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Rezension zu
365 Tage

Ernüchternd

Von: Seitenlust
06.02.2021

Ich denke es gibt kein Buch bzw. Film, welches 2020 so im Gespräch war wie „365 Tage“ Da ich den Film nicht gesehen habe, kann ich hier keine vergleiche ziehen – wobei ich der Meinung bin, dass man dies sowieso trennen sollte. Natürlich wusste ich von einigen Stimmen, worauf ich mich ein lassen würde und habe auch die Meinungen zu dem Film gehört. Umso gespannter war ich natürlich, als ich das Buch in den Händen halten konnte und die ersten Zeilen gelesen habe. Cover: Das Cover ist sehr simple, eigentlich mag ich keine Personen auf Covern, aber hier ist es sehr schlicht und zeigt den jungen Italiener Massimo. Kein Schnickschnack, was meinem Persönlichen empfinden entspricht. Weniger ist mehr, so meine Devise. Schreibstil: Der Schreibstil der Autorin ist sehr flüssig. Auch das Buch ist nicht mit ‚dreckigen‘ und ‚widerlichen‘ Wörtern gefüllt, was mich erleichtert aufatmen ließ. Zwar spielt hier Dominanz, häufiger Sex.. eine große Rolle, aber zu meiner Überraschung mit einer normalen Aussprache und Ausdrucksweise. Alles andere empfinde ich nämlich als unerotisch und gar nicht attraktiv. Meine Meinung: Was konnte ich den Charakteren abgewinnen? Dass Massimo ein attraktiver Kerl ist, dem keine Frau widerstehen kann, bemerkt man schon ab den ersten Seiten. Die Stewardess verschwindet sofort mit ihm in eine Kabine. Kein „Hallo“, kein „Wie geht es dir“ – ab geht die Post. Aber gut, wie schon gesagt, er wickelt wohl jede Frau um den Finger. Auch unsere Protagonistin Laura wird bei ihm schwach, die von ihm „entführt“ wurde. Das Wort steht bewusst in Anführungszeichen, da dies (für mich) nicht gut gelöst wurde. Einer Entführung gleicht es für mich jedenfalls nicht und dann stellt sich mir die Frage, ob dies überhaupt nötig war? Hätte er sie nicht einfach auf altmodische Art und Weise verführen können? Ihr Italien zeigen, die schönen Ecken.. Sehenswürdigkeiten, das hätte mich s(m)ehr interessiert. Zu mal.. seien wir ehrlich: Denn auch das bleibt im Buch zu kurz. Auch von Massimos Geschäften bekommt man leider nicht viel mit, dabei wäre es sehr aufregend gewesen mehr über die Mafia etc. zu erfahren! Bietet es sich doch hier perfekt an. Hast du dich verlaufen, Kleines? Laura ist leider als Protagonistin sehr anstrengend. Sie trinkt viel zu viel, wobei ich das Gefühl habe, dass dort jeder viel zu viel trinkt. Es gibt kein Tag, an dem nicht getrunken wird. Nun.. sie trinkt ständig und am Ende geriet sie dadurch in Not und man(n) muss ihr helfen, weil sie mal wieder zu tief ins Glas geguckt hat. Was für eine Message wird damit vermittelt? Dass ihr Konsum nicht unterbunden wurde, konnte ich nie verstehen. Massimo möchte doch seine Zeit nicht immer mit einer betrunkenen Frau verbringen, die am Ende immer (und wirklich IMMER) wie ein trotziges Kind reagiert. Das passierte eigentlich ständig, wenn sie mal Zeit zusammen verbringen. Irgendwann war es nur noch anstrengend. Sie ist sehr ichbezogen. Sie darf alles, aber andere nicht. Sie darf eifersüchtig sein, aber Massimo soll sich bloß nicht so anstellen. Einfach nur ermüdend. Fragwürdig fand ich auch, ihre Erkrankung. Man wurde erst sehr später darüber aufgeklärt, ob sie von dieser wusste, oder diese erst entdeckt wurde. Aber auch ihr desinteressiertes Verhalten diesbezüglich fand ich nur fragwürdig. Jede Person mit einem normalen Menschenverstand würde doch darauf reagieren und agieren. Und wieso.. wieso betrinkt man sich ständig, obwohl man aufgrund der Folgen immer wieder eine Tablette nehmen muss? Geht man nicht etwas achtsamer um? Alles sehr schwammig. Da war mir Massimo letztendlich sogar sympathisch. Man merkte, dass er sie liebte und sich um ihre Sicherheit Sorgen machte. (Seien seine fragwürdigen Handlungen mal dahingestellt) Was ich aber ganz und gar nicht unterstütze und das sollte auch erwähnt werden, ist der unerlaubte Eingriff an Laura’s Körper/Gesundheit. DAS sollte jedem bewusst und klar sein, dass dies ganz und gar nicht geht! Positiv empfand ich den Nebencharaktere Domenico und Olga, ich habe die beiden sofort ins Herz geschlossen. Ehrlich, direkt und sympathische Personen! Was ich vergeblich in Laura gesucht habe, wurde mir wenigstens hier geboten. Fazit: Ich fand die Protagonistin Laura überhaupt nicht sympathisch und auch einige Handlungen wurden von der Autorin in den Raum geworfen, aber nie erläutert, oder man wurde direkt in die nächste Szene geschmissen. Das hinterließ bei mir einige Fragezeichen. Dennoch habe ich das Buch ab der Hälfte gerne gelesen, auch wenn ich wohl nicht mehr nochmal dazu greifen würde.

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