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Rezension zu
Die Unschuld der Opfer

Wichtiges Buch zum Thema Kindheit im Zweiten Weltkrieg

Von: emmasbuecherecke
19.05.2021

Irgendwie habe ich in den letzten Monaten einige Bücher mit thematischem Bezug zum Holocaust und dem zweiten Weltkrieg gelesen. Daher habe ich mich auch sehr auf dieses Exemplar vom btb Verlag gefreut. „Die Unschuld der Opfer“ von Marilyn Yalom, übersetzt aus dem Englischen von Cornelia Holfelder-von der Tann, ist ein Sachbuch, in dem die Erinnerungsberichte von sechs Kindern im Zweiten Weltkrieg zusammengeführt werden. Kinder die überlebt haben. Kinder die damals in Frankreich, Deutschland, England, Finnland, Ungarn, der Tschechoslowakei oder den USA gelebt haben. Jüdische Kinder und Kinder von Nazis. Kinder die mit ihren Familien fliehen mussten. Was fast alle gemeinsam haben ist die „kriegsbedingte Abwesenheit des Vaters“ (S. 240) und die Erinnerung an die Luftschutzkeller, die Flugzeuge am Himmel. In diesem Buch werden Geschichten erzählt, die man nicht unbedingt in der üblichen Nachkriegsliteratur findet. Mich hat das Buch wieder sehr zum Nachdenken gebracht. Vor allem auch was meine eigene Familie angeht. Sowohl meine Oma als auch mein Opa haben den Zweiten Weltkrieg miterlebt. Meine Oma als Kind und mein Opa schon als junger Erwachsener. Viel weiß ich aber nicht aus ihrer Zeit von damals. Meine Oma wurde mit ihrer Familie aus Schlesien vertrieben, musste fast alles zurück lassen, aber mehr weiß ich eigentlich nicht. Mein Opa erzählt in letzter Zeit fast immer eine bestimmte Geschichte die nach Kriegsende stattfand. Dazu passt wohl auch ein Zitat aus dem Buch: „Es verwundert nicht, dass er viele seiner schlimmsten Erinnerungen verdrängte, von denen dann allerdings nach fünfzig Jahren wiederkehrten und ihn verfolgten“ (S. 245). Aber viel mehr weiß ich darüber auch nicht und irgendwie herrscht auch immer eine beklemmende Atmosphäre wenn er davon (wütend) erzählt. Aber zurück zum Buch: Ich fand es sehr gut erzählt und auch die Kommentare der Autorin zu Beginn und am Ende sehr spannend. Sie geht auch darauf ein wie wahrheitsgetreu Kindheitserinnerungen überhaupt sein können, kommt aber zu dem Schluss, dass alle Erinnerungen wichtig sind und eine Daseinsberechtigung haben. Wer sich also für Literatur, die sich mit dem Zweiten Weltkrieg befasst, interessiert, dem kann ich dieses Buch wirklich empfehlen.

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