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Rezension zu
Die Unschuld der Opfer

❗✨ Marilyn Yalom - Die Unschuld der Opfer ✨❗

Von: helenasworldofbooks
11.06.2021

Marilyn Yalom hat in diesem Werk sieben Geschichten zusammengefasst, von Menschen die ihre Kindheit im zweiten Weltkrieg verbracht haben. Sie erzählt und von ihrer eigenen Kindheit, vor dem Krieg aus Polen nach Amerika geflohen hat sie nicht viel der Konflikte mitbekommen. Die Familie ihrer Mutter jedoch, ist beim Holocaust umgekommen. Alain Broitett ist in der zone libre in Frankreich aufgewachsen, sein Vater ist Anfang des Krieges gefangen genommen worden und seine Mutter arbeitete für die Résistance. Als der Vater am Ende aus der Gefangenschaft wieder nach Hause kam... Ich habe geheult wie ein Schlosshund 🤧💔 Philippe Martial ist kurz vor Beginn der Besatzung mit seiner Familie in die Normandie gezogen. Er ist unter deutscher Besatzung aufgewachsen und hat er mit Deutschen in einem Haus gelebt und gemerkt, das nicht alle schlecht waren. Winfried Weiss ist als Sohn eines NSDAP Abgeordneten groß geworden. Bis zum Tod seines Vaters stand er voll und ganz hinter ihm. Doch mit dem Verlust der Vaterfigur kamen die Zweifel und unter amerikanischer Besatzung nach Ende des Krieges lernte Winfried eine ganz andere Welt kennen und lieben. Stina Katchadourian ist in Finnland geboren. Nach Einmarsch der Nazis durfte sie aufgrund ihrer jüdischen Großeltern nicht weiter zur Schule gehen. Die Mutter floh mit ihr nach Finnisch-Lappland, immer eingekeilt zwischen Nazis und Sowjets. Erst nach ihrer Ankunft in Schweden waren sie vor den Aggressoren in Sicherheit. Susan Groag Bell ist als wohlhabendes Kind in Sudetendeutschland aufgewachsen. Aufgrund ihrer jüdischen Abstammung floh sie mit ihrer Mutter nach England. Zurück in der Tschechoslowakei wurde sie aufgrund ihrer deutschen Sprache wie eine Aussätzige behandelt. Ihren Vater fand sie nie wieder. Bob Berger war als 15 jähriger im Widerstand gegen die Nazis in Ungarn. Seine gesamte Familie wurde deportiert, doch er konnte sich dank gefälschter Pässe als Christ ausgeben. Die Erinnerungen an den Holocaust und dir Gräueltaten die er mit ansehen musste, konnte er nie überwinden. Er wurde Herzchirurg um so vielen Menschen wie möglich, das Leben zu retten. Ich hatte bei diesem Buch durchgehend Gänsehaut... Die Autoren erzählen ihre Geschichten aus fer Erinnerung, ergänzt mit nachträglichen Recherchen und Fakten. Es wird deutlich, wie sehr die junge Generation dazu getrimmt wurde Juden zu hassen. In französischen Gebieten bspw. wurde erzählt, die Juden hätten Jesus umgebracht, dafür müssten wir nun Rache nehmen. Philippe Martial hat dies nie verstanden. Er war der Sohn eines Militärarztes, ist viel herum gekommen und hat viele Glaubensrichtungen kennen gelernt. Eines Tages fragte er seine Mutter, ob der Glaube davon abhängt, wo man geboren wird. Seine Mutter konnte ihm diese Frage nicht beantworten. Die Geschichten zeigen aber nicht nur die Leiden der Kinder. Sie zeigen auf, wie Frauen plötzlich selbstständig sein mussten, Geld verdienen und Kinder großziehen gleichzeitig. Sie zeigen auf, wie sehr jeder einzelne damals etwas verändern konnten. Aber auch die Geschichten der Väter werden hervor gehoben. Viele sind ohne Väter aufgewachsen, doch selbst wenn der Vater aus dem Krieg wieder kam, war er längst nicht immer der alte. Viele Kinder konnten zu ihren Vätern nie eine richtige Verbindung aufbauen, hatten sie doch auch eine Mutter die jede Rolle eingenommen hat. Marilyn Yalom ist 2019 in der Schlussphase dieses Buches gestorben. Ihr war es wichtig in der heutigen Zeit auf die Gräuel der Vergangenheit aufmerksam zu machen. Wir dürfen nicht vergessen was damals geschehen ist, wie Hass aufgrund eines Glaubens völlig eskaliert ist. Grade in der momentanen Situation sollte man sich vor Augen führen, wie sehr die Menschen damals gelitten haben. Ich finde diese Thematik wird immer ein bisschen totgeschwiegen, da man sich eventuell auch dafür schämt was damals passierte. Aber trotzdem darf man es nicht vergessen und sollte sich immer klar sein, wozu fanatischer Hass führen kann.

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