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Rezension zu
Gwendys Wunschkasten

Mystery, leichter Horror und Coming of Age

Von: eschenbuch
08.07.2021

Inhalt: Castle Rock. Auf ihrer täglichen Laufroute wird die 12-jährige Gwendy plötzlich von einem Mann mit Melone angesprochen. Er beschenkt sie mit einer wundersamen Kiste, die dazu in der Lage ist, Gwendys Wünsche zu erfüllen. Gleichzeitig geht mir der Kiste allerdings auch eine große Verantwortung einher… Persönliche Meinung: „Gwendys Wunschkasten“ von Stephen King und Richard Chizmar ist eine Castle Rock-Novelle (ca. 120 Seiten), in der sich Mystery, leichter Horror und Coming of Age mischen. Erzählt wird die Handlung von einem auktorialen Erzähler, der Gwendys Jugend begleitet und mehrmals süffisant kommentiert. Hauptsächlich schlägt er einen eher gemächlichen Ton an. Gwendys Jugend wird nicht in voller Breite dargestellt. Der Fokus der Erzählung liegt auf besonderen Ereignissen in ihrem Leben wie die erste Liebe, Konflikte mit Freunden oder das Erkunden der Funktionen des Kastens. Daher kommt es innerhalb der Handlung häufig zu Zeitsprüngen, wodurch die Erzählung an Unvorhersehbarkeit gewinnt. Die Stärke der Novelle ist, dass sie über die ganze Handlung hinweg im Vagen lässt, wie der Kasten einzuordnen ist. Sein genauer Status bleibt unklar. Ist er Fluch oder Segen für Gwendy? Was verlangt die Kiste von ihr? Wie nutzt Gwendy sie überhaupt „richtig“? Ihre tiefere Bedeutung erhält die Novelle rückwärts motiviert: Was es tatsächlich mit dem Kasten auf sich hat, wird zuletzt angedeutet, wodurch rückwirkend leicht moralisch-philosophische Gedanken in die Handlung getragen werden. Insgesamt ist „Gwendys Wunschkasten“ eine spannende Mystery-Novelle, die bis zuletzt einen unheimlichen Sog ausstrahlt - weniger aufgrund von nervenaufreibenden Horrorszenen, sondern subtil durch das unbehagliche Gefühl, das der Wunschkasten auslöst.

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