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Rezension zu
Die Unschuld der Opfer

Ein beeindruckendes letztes Buch

Von: JKHuegel
16.07.2021

„Ihr tragt keine Schuld für das, was passiert ist, aber ihr macht euch schuldig, wenn es euch nicht interessiert.“ Esther Bejarano (Auschwitz-Überlebende) •Rezensionsexemplar• Die letzten Zeitzeug*innen, die sich an den zweiten Weltkrieg erinnern. Vor einigen Wochen stellte ich euch bereits ein Buch vor, welches die Autorin gemeinsam mit ihrem Ehemann kurz vor ihren Tod verfasste. Dies hat mich so beeindruckt, dass ich weitere Bücher der Autorin lesen will und so auf dieses Buch gestoßen war. Die Unschuld der Opfer erarbeitete sie zeitgleich, schaffte die absolute Fertigstellung jedoch leider nicht mehr, so wurde das Buch schlussendlich von ihrem Sohn fertiggestellt, nachdem Marylin Yalom Ende 2019 starb. Zum Inhalt. Als viele Jahrzehnte später geborene Person, kenne ich den Weltkrieg nur aus Erzählung. Dies ist ein Privileg, da es mittlerweile nicht mehr viele Menschen gibt, die sich noch aus eigener Erfahrung an den Krieg zurückerinnern. Tatsächlich sind die meisten heute noch Lebenden dieser Zeit damals Kinder gewesen. Das Kinderaugen die Welt anders wahrnehmen, können wir sicherlich alle aus Erfahrung sagen. Gleichzeitig sind diese Kinder Opfer ihrer Zeit. Marylin führt uns nun in diesem einzigartigen Werk durch unterschiedlichste Kinderbiografien des zweiten Weltkriegs. Nazi-Kindheit, Widerstands-Kind, Holocaust-Überlebende oder die Schilderungen von Marylin selbst, die damals im weit entfernten Amerika lebte - all das findet sich in diesem Buch. Ich empfand das Lesen unheimlich und eindrucksvoll zugleich, wie ihr euch sicherlich denken könnt. Es zeigte mir auf wie privilegiert ich selbst, als unwissendes und unschuldiges Kind, aufgewachsen bin - etwas was nicht selbstverständlich ist. Gleichzeitig hat es mich immer wieder daran erinnert, dass es Kinder da draußen gibt, die ähnlich tragisches zum aktuellen Zeitpunk erleben. Ich bin absolut überzeugt davon, dass wir mehr solcher Bücher lesen und auch innerhalb der Schule behandeln sollten, um die Schrecken der Nazi-Zeit greifbar zu machen. Nur in dem Wissen und der regelmäßigen Konfrontation damit, wird und hoffentlich klar bleiben, wie wichtig es bleibt, gegen Rechtsradikalismus anzukämpfen.

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