Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Die Unschuld der Opfer

Ein wirklich bewegendes Buch

Von: Sissy
19.07.2021

Dieses Buch hat mich sehr bewegt und berührt. Ich habe schon einige Bücher zum Thema zweiter Weltkrieg gelesen, jedoch noch keines, in dem so bildhaft von der Kindheit während dieser schrecklichen Zeit berichtet wird. Marilyn Yalom selbst lebte während der Kriegsjahre in Amerika, wo sie den Krieg nur aus amerikanischer Sicht erlebte. Sie jubelte gemeinsam mit anderen Amerikanern, wenn sie die Berichte über die Schläge gegen die Nazis und von zerbombten Städten sah. Erst später lernte sie Menschen kennen, die in eben diesen Städten gelebt haben, die unter eben diesen Bomben litten – auch, wenn die Amerikaner letztlich an der Befreiung beteiligt waren. Wir lesen die Geschichte von Alain, der in der „freien Zone“ in Frankreich lebte, dessen Vater 5 lange Jahre in Kriegsgefangenschaft verbrachte, wodurch die prägendsten Jahre von Alains Kindheit ohne Vater stattfanden. Er konnte nie eine richtige Beziehung zu seinem Vater aufbauen. Im Buch erzählt Winfried von seiner Kindheit als Sohn eines Mannes, der zur Ordnungspolizei gehörte, die wiederum der SS unterstellt war. Nach der Befreiung Deutschlands lernte er die Amerikaner kennen und glorifizierte sie regelrecht. Auch Susan erzählt von ihrer Kindheit in der Tschechoslowakei, die sie aufgrund ihrer jüdischen Wurzeln gemeinsam mit ihrer Mutter verließ, um nach England zu fliehen. Hier verbrachte sie viel Zeit getrennt von ihrer Mutter in einem Internat und dann bei einer anderen Familie, bis sie in die Tschechoslowakei zurückkehrte, um das Land wieder aufzubauen. Und Robert berichtet davon, wie er mit 13 Jahren komplett auf sich allein gestellt war, aus dem Ghetto flüchtete, um der Deportation zu entgehen, und sich dann mit falschen Papieren als falscher Christ durchschlug. Dies sind nur ein paar grobe Zusammenfassungen der Geschichten, die in diesem Buch erzählt werden. Es ist unvorstellbar, was diese Kinder durchgemacht haben. Sie litten Hunger und Kälte, lebten in der Angst, von Bomben getroffen zu werden, verloren ihre Väter früh oder sahen diese lange Zeit nicht. Manche mussten ganz ohne Eltern auskommen, andere wiederum lernten ihre Mütter plötzlich von ganz neuen Seiten kennen, weil diese nun alles selbst in die Hand nahmen und den Platz des Familienoberhauptes übernahmen. Die Geschichten sind bewegend und berührend, erst Recht, wenn man das Nachwort liest. Denn dort wird von all diesen damaligen berichtet, was aus ihnen später geworden ist. Und in Anbetracht der Schrecken, die sie erlebt haben, ist es unglaublich schön zu sehen, was für tolle Menschen trotz aller Widrigkeiten aus ihnen geworden sind. FAZIT Ich finde dieses Buch absolut lesenswert, da es deutlich macht, welche Folgen der Krieg auch für Kinder hat und was sie für ihr späteres Leben daraus mitgenommen haben. Es macht deutlich, warum es so wichtig ist, dass wir eine Wiederholung dieser grauenvollen Zeit auf jeden Fall verhindern müssen. Für mich zeigt es aber auch, wie wichtig Hoffnung ist.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.