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Rezension zu
Das Rätsel von London

Rahmenhandlung top - aktuelle Handlung leider nicht

Von: Regenbogenbücher
10.10.2021

Zu Cover und Umschlägen sage ich ja generell nur etwas, wenn ich es richtig gelungen oder ganz großen Mist fand. Wer schon einmal schwarze Schrift auf violettem Hintergrund gesehen hat, der weiß, dass ich dies hier nicht schreibe, weil ich es gelungen fand. Ich mochte es von vornherein nicht so sehr, dachte aber, dass vielleicht einfach meine Augen zu schlecht seien dafür, aber als dann auch ein Kollege nicht lesen konnte, was dort stand, war die Sache klar. Eine andere Farbe wäre hier definitiv eine bessere Entscheidung gewesen. Ich weiß nicht, ob ich Zeit und Lust gehabt hätte den Klappentext zu entziffern, wenn ich kein Fan der Reihe gewesen wäre. Ein Pluspunkt dieses Buches ist definitiv, dass Sonder gerade nicht in London, sondern in den Vereinigten Staaten weilt. Nachdem ich ihn zu Anfang der Reihe noch wirklich mochte, hat er zuletzt eine charakterliche Wendung genommen, die mir zunehmend missfiel. In diesem Buch spielt er diesmal aber keine Rolle. Ein weiterer Pluspunkt dieser Geschichte war definitiv Caldera, die mir richtig viel Spaß machte. Wie die meisten Charaktere dieser Reihe ist sie nicht eindimensional geschrieben, sondern trägt ihr eigenes kleines Päckchen an Problemen mit sich herum. Auch wie loyal sie gegenüber den anderen Wächtern war, gefiel mir sehr gut. Leider habe ich aber in diesem Band wieder das Gleiche zu bemängeln, wie ich es schon im letzten Band hatte. Der buchübergreifende Handlungsbogen wird zwar immer weitergesponnen und die gesellschaftlichen Veränderungen spitzen sich immer mehr zu, doch dafür wird die Hauptgeschichte in diesem Roman vernachlässigt. Es wirkt wieder so, als würde hier ein Übergang eines Zyklus in einen anderen geschaffen werden sollen. Quasi als würde eine TV-Serienstaffel zu Ende gehen und die nächste müsse eingeleitet werden. Das Hauptaugenmerk liegt diesmal weniger auf den aktuellen Geschehnissen und dafür eben mehr auf dem, was sich da schon seit „Das Labyrinth von London“ anbahnt. So stagniert die Handlung in diesem Buch manchmal fast. Zwar lernt Alex auch hier wieder dazu – und wenn es nur ist, dass er nicht ohne Unterstützung an einen (vermutlichen) Tatort rennt –, aber insgesamt zieht es sich an manchen Stellen einfach etwas. Da gibt es diesen Moment, wo wir als Leser sofort ahnen, dass Caldera geortet wurde und Alex, der es früher ebenfalls sofort geahnt hätte, lässt sich einfach unglaublich viel Zeit seinen Verdacht auszusprechen. Ja, vielleicht kann er es Caldera aufgrund ihrer Loyalität nicht sagen, aber er hat Freunde, die ihn immer unterstützen und mit denen er darüber sprechen könnte. Gerade dafür, dass sie ein Rätsel lösen wollen, wird mir hier zu wenig kommuniziert und zu wenige Thesen aufgestellt. Da war Alex früher aber immer schnell dabei. Auch der Anteil der Action, bzw. ihre Präsentation stimmt nicht so ganz. Natürlich besteht ein Buch nicht nur aus Action, aber gerade die ersten Bände haben da eine gewisse Erwartung geschürt. Sicherlich ist es spannend wenn Alex alleine an eine einsame Underground-Station fährt und dort angegriffen wird, es konnte mich aber einfach nicht so mitreißen, wie seine Flucht aus dem Museum im ersten Band. (Und dass ich mich nach über einem Jahr so gut an diesen Band erinnere, spricht für den Eindruck, den er hinterließ!) Von diesem Buch wird mir leider nicht so viel im Gedächtnis bleiben. Sicherlich schon Alex' größere Verbindung zu den Wächtern, seine verfestigte Feindschaft zu Levistus und die großen Veränderungen im Rat. Aber von dem was aktuell hier passierte, nein viel wird da nicht hängen bleiben. Fazit: Es ist ein gutes Buch, definitiv, aber irgendwie fehlte hier das gewisse Etwas, das mich fesselt und dafür sorgt, dass ich meine Haltestelle verpasse. So hatte ich ein unterhaltsames Buch, das ich gerne zur Hand nahm, das mich aber einfach nicht so begeistern konnte wie die ersten vier Bände dieser unglaublichen Reihe. Es hat tolle Charaktere, eine faszinierende magische Welt mit einmaligen Einblicken in Politik und Gesellschaft. Meine Hoffnung bleibt, dass die nächsten Romane wieder mehr an die ersten Bände erinnern. Ich werde definitiv weiter lesen, schon allein weil ich es liebe, wie sich die Konflikte innerhalb der magischen Gesellschaft immer weiter zuspitzen und ich sehen möchte, wohin das noch führen wird. Vielleicht gilt hier einfach: Je höher das Niveau und die bisherige Leistung, desto höher die Fallhöhe. Wertung: 4

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