Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Die Königin der Schatten

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ein wirklich mehr als nur lesenswerter Fantasy-Roman

Von: Sofia Ma
29.06.2015

Aufmachung: Mir gefällt die Gestaltung des Buches wirklich gut. Nicht nur das Cover ist zum einen hübsch, zum anderen aber auch wirklich mystisch mit der Festung auf dem Berg oben und der gelblich-schwarzen Farbgebung. Was mir ebenfalls gut gefällt, ist die Karte von Tearling ganz vorne. So kann man sich als Leser besser vorstellen, wo sich die Protagonisten gerade befinden bzw. wo sie hinmüssen. Ist ganz hilfreich. Der Titel, bzw. der Teil im Titel, der Schatten heißt, erschließt sich mir noch nicht so richtig, aber vielleicht kommt das ja im zweiten Teil. Einzig die Bindung des Buches gefällt mir nicht so. Die Königin der Schatten ist relativ dick, aber dafür ist der Einband viel zu unstabil. Man muss das Buch nur einmal in der Mitte vorsichtig aufklappen und hat schon eine echt auffällige Leserille auf dem Buchrücken. Das ist ziemlich schade. Meine Meinung: Also, ich bin ja vollkommen begeistert!!! Nicht nur der Klappentext überzeugt total, sondern auch, was innen drin ist. Aber hallo. Die Königin der Schatten packt einen bereits auf der ersten Seite und der Leser weiß, dass er nun für die restlichen 543 Seiten dem Buch hilflos ausgeliefert ist. Das liegt vor allem an dem unglaublich tollen Schreibstil Johansens. Sie schreibt so wahnsinnig packend, dass man sich von dem Buch nicht mehr losreißen kann. Ehrlich. Auch wenn es vereinzelt einige Stellen gibt, an denen nicht sooo viel passiert - was, nebenbei bemerkt, wirklich selten vorkommt -, kann man einfach nicht aufhören zu lesen, weil man so mitgerissen wird. Aber diese Stellen sind, wie gesagt, recht selten, sodass dies eigentlich kaum der Rede wert ist. Der Roman ist durch und durch spannend. Man wird sofort in eine unbekannte, interessante, magische, mystische Welt hineingezogen. An sich hat die Geschichte etwas Zukunftmäßiges, da des Öfteren die Rede von der Demokratie der "alten Welt" oder dem "alten Europa" bzw. Amerika "vor der Überfahrt" ist, was darauf hindeutet, dass die Menschen vor diesem Ereignis auf der Erde so ähnlich gelebt haben müssen, wie wir jetzt. So wie es dort beschrieben ist, klingt alles sehr interessant, und man möchte natürlich wissen, was die Menschen bewegt hat, von dort wegzufahren, allerdings erfährt man noch nicht allzu viel darüber, was früher geschehen ist. Dies liegt daran, dass auch Kelsea wenig über ihr Königreich weiß, weil sie ziemlich abgelegen aufgewachsen ist. Da man als Leser jedoch nicht mehr weiß, als die Protagonistin selber, kann man sich gut in ihre Gefühlslage hineinversetzen. Allgemein ist Kelsea eine sehr greifbare Protagonistin, nicht zuletzt auch noch, weil sie von der Autorin menschlich gestaltet wurde, und eben nicht wie eine unnahbare Königin. Das zeigt sich zum einen darin, dass Kelsea immer mal wieder "fettige Haare" bekommt, weil sie keine Gelegenheit bekommt, sich zu waschen (bspw. auf der Reise vom Cottage zur Festung). Das macht das Ganze authentisch, und hat mich vor allem überrascht, da man so etwas - also dass die Protagonistin fettige Haare hat - ja doch eher selten liest. Jedoch bringen nicht nur ihre fettigen Haare sie dem Leser näher, auch dass sie ein ziemlich bodenständiges, aber auch starkes Mädchen ist. Sie ist nicht Wonderwoman oder die Königin, die alles kann, aber sie versucht es wenigstens und jammert nicht (was man ja leider allzu oft hat..). Außerdem hat sie viel mit Menschen - vorwiegend Männern - zu kämpfen, die sie eher belächeln und nicht respektieren, da sie ja doch eben erst 19 ist. Davon lässt Kelsea sich jedoch nicht unterkriegen, sondern bietet ihnen die Stirn, ohne dabei allerdings die Fassung zu verlieren. Sie ist also, wie gesagt, eine sehr starke, selbstbewusste Protagonistin, was sie sympathisch macht. Am besten haben mir ihre Szenen mit Mace gefallen. Auch wenn er am Anfang etwas griesgrämig und in sich gekehrt ist, merkt der Leser doch sehr schnell, dass Kelsea ihn beeindruckt hat, und er sie beschützen will. Dabei hat er jedoch Angst, nicht gut genug zu sein. Beides zusammen macht ihn zur perfekten Vaterfigur für Kelsea, wodurch er schnell Sympathiepunkte sammelt. Auch zwischen ihm und Kelsea entwickelt sich schnell so etwas wie eine Freundschaft, und gerade zum Ende hin verstehen sich die beiden super und necken sich auch manchmal gegenseitig. Das löst zum einen das strenge Königinnenbild von ihr, das man vielleicht bei Kelsea zuerst erwartet, erst recht, weil Mace "nur" ihrer Königinnengarde angehört. Zum anderen sorgen diese Neckereien aber auch für den einen oder anderen Lacher beim Leser. Die Königin der Schatten wird also nicht nur von Spannung dominiert, man kann auch hin und wieder mal lachen (und sogar, wenn man nah am Wasser gebaut ist, weinen. Wenn man nicht so nah am Wasser gebaut ist, ist man "nur" traurig.). Was ich aber eigentlich sagen wollte, ist, dass mir bei diesem Buch besonders gefallen hat, wie Johansen die Figuren ausgestaltet hat. Allesamt sind sie nicht einfach nur "dahingeschrieben", sondern haben alle auch eine wirkliche Persönlichkeit. Man merkt irgendwann gar nicht mehr, dass man nur ein Buch liest und die Figuren darin frei erfunden sind, es wirkt so, als wären sie real, weil sie eben so eine Tiefe besitzen. Genauso verhält es sich auch bei der Mortkönigin. Sie ist nicht einfach nur böse, der Leser erfährt dadurch, dass einige Kapitel aus ihrer Sicht geschrieben sind, dass sie sich fürchtet und nicht weiß, was sie machen soll. Das verleiht ihr auch etwas Charakter und der Leser beginnt, sie zu verstehen. Das alles hat mir, wie gesagt, gut gefallen. Aber natürlich sind die Figuren nicht das einzige, was Die Königin der Schatten so toll macht. Allein die Geschichte dahinter ist superinteressant, und die Tatsache, dass man erst nach und nach ein bisschen was erfährt, macht das ganze noch besser. Man weiß zwar relativ schnell, dass bspw. Kelseas Steine irgendwie magisch sind, man weiß aber weder, woher genau sie kommen, oder wie sie funktionieren. Das und noch viele weitere Fragen, sowie ein kleiner Cliffhanger machen Lust auf den zweiten Teil. Fazit: Ein wirklich toller Fantasyroman, der vor allem durch seine Figuren, aber auch durch viel Spannung und viele Rätsel heraussticht. Trotz seiner 544 Seiten lässt sich Die Königin der Schatten - nicht zuletzt auch durch den herausragenden Schreibstil - leicht lesen. 5 / 5 Lesehasen.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.