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Rezension zu
Meine dunkle Vanessa

Eine dunkle Geschichte

Von: medsidestories
29.03.2022

TW: Sexueller Missbrauch Minderjähriger Inhalt: Vanessa ist fünfzehn Jahre alt und Schülerin eines renommierten Internats, als sie zum ersten Mal Sex mit ihrem Englischlehrer Mr. Strane hat. Vanessa nennt das Liebe, auch mit dreißig noch. Selbst dann als eine andere Schülerin im Zuge der MeToo-Kampagne eben diesen Englischlehrer öffentlich des sexuellen Missbrauchs beschuldigt. Meine Meinung: Mir ist es sehr schwer gefallen, dieses Buch zu lesen. Und genauso schwer fällt es mir eine Rezension zu schreiben. "Meine dunkle Vanessa“ ist ein sehr guter Roman. Schriftstellerisch groß, feinsinnig konzipiert, eine Geschichte mit Zwischentönen, die kein Schwarz und kein Weiß zu kennen scheint. Tatsächlich habe ich mit diesem „Kein Schwarz, kein Weiß“ gerungen, weil ich nur Schwarz (oder Rot) gesehen habe, und ich diese undurchsichtige Darstellung einer „Beziehung“, die für mich so glasklar Missbrauch ist, nur schwer hinnehmen konnte. Das Buch hat viel Emotion, vor allem Wut, in mir hervorgerufen. Dazu kommt die sehr explizite Beschreibung von sexuellen Handlungen zwischen Vanessa und Strane. Ich frage mich nach dem Sinn dieser Textstellen für den Verlauf der Handlung. Für mich als Leserin waren sie kaum zu ertragen. Das Besondere an „Meine Dunkle Vanessa“ ist, dass man den Text nur schwer aushält, und doch nicht aufhören kann, ihn zu lesen. Das spricht enorm für die Qualität der Geschichte. Der Autorin gelingt es einzigartig gut, die Gedankengänge der sehr jungen und der etwas älteren Vanessa aufzuzeigen und nachvollziehbar zu gestalten. Bei mir wurde so ein ganz neues Bewusstsein für Opfer von sexuellem Missbrauch geschaffen. Das Buch findet auf zwei Zeitebenen statt. Die eine erzählt von Vanessa als erwachsener Frau, die andere zeichnet ihre Jugendjahre mit Strane nach. Dabei beleuchtet die Geschichte auch die MeToo-Debatte und wirft ihr den ein oder anderen kritischen Blick zu. Auch damit war ich inhaltlich nicht immer einverstanden, finde die Fragen, die das Buch aufgeworfen hat, aber ohne Zweifel spannend! Fazit: Eine Geschichte, die zum Nachdenken anregt, eine Geschichte, die bleibt!

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