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Rezension zu
Alle drei Tage

Must read zum Thema Femizid

Von: Literaturentochter
04.05.2022

„137. So viele Frauen starben 2017 jeden Tag durch einen Femizid irgendwo auf der Welt. Das sind sechs Frauen jede Stunde, eine Frau alle zehn Minuten“ (S. 165). Für die beiden Autorinnen ist der Inhalt des Buches kein neues Thema, während Laura Backes als stellvertretende Leiterin des Ressorts Kultur beim SPIEGEL in Hamburg arbeitet und dort regelmäßig über sexuelle Gewalt und Gewalt gegen Frauen berichtet, beschäftigt sich die Investigativjournalistin Margherita Bettoni schwerpunktmäßig mit organisierter Kriminalität und sexualisierter Gewalt. Mit dem Ziel ein Buch zu schreiben, welches eine umfassende Aufklärung über Femizide bietet, bedienen sich die beiden Autorinnen verschiedener Recherchemethoden. Innerhalb des Buches sollen Frauen im Mittelpunkt stehen. Neben sieben Kapiteln die zur Informationsgewinnung der Leserschaft dienen, berichten fünf Frauen in Form von Protokollen über Femzidversuche ihrer Ex-Partner. Die sieben Kapitel sind informativ und vielfältig gestaltet. Die Autorinnen gliedern sinnvoll, untermauern ihre Aussagen durch Quellen und stellen innerhalb des Buches wertvolle Forderung, unter anderem an Privatpersonen, den Rechtsapparat und Medienschaffende. Weniger einfach zu lesen waren die Protokolle der Frauen, welche Femizide durch ihre Ex-Partner überlebt haben. Dabei wird nicht nur auf den Zeitpunkt der Tat eingegangen, sondern auch auf die Phase des Kennenlernens und die Entwicklung der Beziehung bis zur Tat. Hierbei musste ich immer wieder pausieren und das Gelesene wirken lassen. Für mich war dieses Buch nicht einfach zu lesen und die Schilderungen haben mich sehr mitgenommen. Gerade als Einstieg in dieses Thema eignet sich das Buch sehr gut und das unabhängig vom eigenen Geschlecht. Die Sensibilisierung für Femizide und diese als solche zu benennen erachte ich für unsere Gesellschaft als unglaublich wichtig, damit sich ein Bewusstsein für Femizide bildet und diese nicht mehr als „Einzelfälle“ verharmlost werden.

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