Rezension zu
Meine dunkle Vanessa
Brilliant geschrieben, aber schwer verdaulich.
Von: buecherfreudMeine Rezension zu „Meine dunkle Vanessa“ ist eine, vor der ich mich lange gedrückt habe. Nicht, weil das Buch schlecht ist, sondern eher im Gegenteil: Kate Elizabeth Russell hat das Schreiben drauf. Es gab keine komischen Formulierungen oder Lückenfüller, der Stil ist atmosphärisch und authentisch. Und genau das macht diesen Roman so unfassbar schwierig. An dieser Stelle: Triggerwarnung - Es geht um pädosexuellen Missbrauch. In Russells Werk erhalten wir einen sehr expliziten Einblick in die Geschichte Vanessas, die mit 15 Jahren von ihrem Englischlehrer das erste Mal sexuell missbraucht wurde. Die Perspektive aus der Sicht des Missbrauchsopfers lässt sich kaum verdauen. Die Idealisierung des Täters und der Beziehung zu ihm durch die Protagonistin ist für den Außenstehenden nur schwer auszuhalten, für Vanessa gleichzeitig überlebenswichtig, was auch ihr im Laufe der Geschichte immer klarer wird. Wenn es keine romantische Liebesgeschichte war, was war es dann? Und was macht es mit ihr? Ein unglaublich düsterer und gleichzeitig dann doch sehr fesselnder Roman, der handwerklich perfekt umgesetzt wurde. Aber tatsächlich fällt mir aufgrund der Thematik eine klassische „Must-Read“-Empfehlung schwer. Wer sich traut, in diesen dunklen Strudel einzutauchen, kann sich dieses Buch näher anschauen. Vielen Dank an das Bloggerportal für das Rezensionsexemplar.
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