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Rezension zu
Ich vermisse dich

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Viele Handlungsstränge geschickt verwoben - guter Thriller!

Von: Lena
13.07.2015

So sehr ich Fantasy liebe, momentan zieht es mich lesetechnisch irgendwie eher in Richtung Krimis und Thriller. Eigentlich warte ich ja auch auf den nächsten Band der Lynley-Geschichten, aber irgendwie ist da gerade nicht so wirklich was in Sicht (warum eigentlich?). Als vivian mir dann Harlan Coben ans Herz legte, musste ich gleich mal googlen, was der gute Mann denn so geschrieben hatte. Neben einer Serie um Myron Bolitar hat Coben auch noch einige Thriller als Standalones geschrieben, was ich als Einstieg ja eigentlich ganz geschickt finde - kann ja schließlich sein, dass man mit dem Schreibstil auch nicht so ganz warm wird. "Ich vermisse dich" müsste das aktuellste Buch sein, das von Coben auf dem Markt ist und ich fand den Aufhänger ganz interessant: Kat Donovan ist mit ihren 40 Jahren Detective bei der Kriminalpolizei in New York und stolpert auf einer Dating-Website über das Profil ihres ehemaligen Verlobten. Vor 18 Jahren wurde die Verlobung plötzlich gelöst, Kat und Jeff gingen getrennter Wege, anscheinend ohne sich ausgesprochen zu haben - und jetzt taucht dieser Mann in der Singlebörse auf, in der ihre Freundin Kat angemeldet hat. Klingt vielleicht nach einer leicht schnulzigen Liebesgeschichte (ok, ein leicht schnulziger Teil ist auch definitiv drin), aber schnell stellt sich heraus, dass mit Jeff irgendwas nicht so ganz stimmt und vor allem, dass dieser vielleicht in ein Verbrechen verwickelt ist. Und zwar einem Verbrechen, das aus Sicht der Polizei zunächst keines zu sein scheint - denn nur, weil sich eine Mutter nicht aus ihrem Liebesurlaub meldet, heißt das ja nicht, dass ihr etwas angetan wurde. Brandon, der misstrauische Sohn allerdings, schafft es, Kat auf seine Seite zu bringen und die Ermittlungen voranzutreiben - und damit wird die Geschichte noch komplizierter als zuvor gedacht... Harlan Coben versteht es, hier so einige Erzählstränge geschickt und durchaus stimmig miteinander zu verbinden. Kats aufgelöste Verlobung liefert den persönlichen Background in der Geschichte, ebenso der Mord an ihrem Vater (wäre ja sonst auch langweilig, oder?), der Kat noch immer beschäftigt und wieder aktuell wird, als der vermeintliche Mörder auf dem Totenbett behauptet, niemals einen Polizisten erschossen zu haben. Der Fall - die Suche nach Brandons Mutter - scheint eher eine sehr unglückliche Verkoppelung von Zufällen zu sein: Kat, die ein Profil bei der Singlebörse gesponsert bekommt und dort ihren Ex-Verlobten sieht, gekoppelt mit dem kleinen IT-Freak Brandon, der eigentlich eine innige Beziehung zu seiner Mutter hat und ihr nicht nur auf legalem Wege hinterherschnüffelt und so Kat überhaupt erst überzeugen kann... Und natürlich Titus, der sich eine goldene Nase mit kriminellen Machenschaften verdient. Dass diese Dinge irgendwie miteinander zusammenhängen, wird dem Leser schnell klar - die groben Zusammenhänge hat man rasch beisammen, dennoch verliert die Story nicht an Spannung. Coben hat hier die eine oder andere Überraschung parat, die man teilweise im Vorfeld schon vermuten kann, die jedoch auch durch die Erkenntnisse der Protagonisten durchaus wieder verschleiert werden. Das Ende ist letztlich nicht wirklich überraschend, hat aber doch einen gewissen Beigeschmack und ich muss sagen, dass das definitiv eines der Bücher war, die ich ungern aus der Hand gelegt habe. Es ist nicht nur die Handlung, die fortlaufend weitergetrieben wird, sondern auch die gut gezeichneten Charaktere, die die Geschichte interessant machen. Sicherlich lassen sich auf gut 500 Seiten nicht sämtliche Facetten bis ins Detail ausarbeiten, aber von Kat bekommt man ein sehr gutes Bild und kann auch ihr Verhalten stets nachvollziehen. Bei anderen Charakteren ist das vielleicht nicht immer so - aber komplett an den Haaren herbeigezogen wirkte auf mich nichts. Vom Schreibstil her muss ich auch sagen, dass ich angetan war - Coben ist nicht zu detailverliebt, liefert aber die nötigen Informationen, um ein gutes Bild der Szenerie und auch der handelnden Personen zu bekommen. Auf der anderen Seite ist auch noch genug Freiraum vorhanden, um sich den einen oder anderen eigenen Gedanken als Leser zu machen und schnell in Geschichte einzutauchen. Einigen Rezensionen zufolge soll das nicht unbedingt Cobens bestes Werk sein - und ich muss ehrlich sagen, dass ich schon gespannt auf die weiteren Thriller bin. Und vielleicht wage ich mich auch mal an die Reihe um Bolitar ran, aber erstmal setze ich wohl auf die Standalones...

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