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Rezension zu
Engelskalt

*+* Wenig Fall, viel drumherum *+*

Von: Irve liest
14.07.2015

Liebe Lauschfreunde, als ich den Rückentext dieses Thrillers las, war mir klar, dass ich ihn sehr gerne hören wollte. Ich liebe es, mir Krimis und Thriller vorlesen zu lassen, durch die Vertonung des Sprechers noch mehr Spannung zu spüren und den Fall intensiver zu erleben. Dietmar Wunder hat – der Name war Programm – seine Sache sehr gut gemacht. Er hat das Beste aus der Geschichte herausgeholt, die Stimmungen der Charaktere toll umgesetzt, sich emotional gut in sie hineinversetzt. Dialoge und Beschreibungen hat er sehr interessant gesprochen und er hat mich phasenweise bei der Stange gehalten. Der Thriller hat zwar einige sehr spannende Stellen, der Großteil des Buches verliert sich jedoch in sehr ausholenden Beschreibungen. So lernt man zwar alle Charaktere sehr gut, oft bis ins kleinste Detail, kennen, was sicher nicht uninteressant war. Jedoch habe ich diese Intensität der erzählerischen Phasen als sehr abträglich für die Spannung empfunden. Hatte sich diese mal sehr gut aufgebaut, verschwand sie heimlich, still und leise ganz schnell wieder und ich fühlte mich genremäßig über weite Passagen eher wie in einem Roman. Die Handlungsstränge waren jedoch klug aufgebaut und der Autor hat es gut verstanden, von Anfang ganz geschickt einen Holzweg zu bauen. Dieser führte letzten Endes zwar nicht ins Leere, aber auch nicht zum Ziel. Da „Engelskalt“ der erste Teil einer Serie um das Ermittlerduo Holger Munch und Mia Krüger ist, spielen die Vorkommnisse, Orte und Charaktere dieses Nebenstranges möglicherweise in einer späteren Folge eine Rolle, sodass dessen großer Anteil diesem späteren Thriller geschuldet sein könnte. Ebenso ließen sich die großzügig angelegten Psychogramme der Hauptpersonen damit erklären, dass sie in „Engelskalt“ für die ganze Serie eingeführt wurden. Die Verstrickungen im Fall selbst sind gut gelungen, auch die Einblicke in so manch kranke Seele ließ mir an einigen Stellen das Blut in den Adern gefrieren. Emotionslos, abgezockt, skrupellos….es ließen sich noch weitere Eigenschaften finden….und nicht nur auf die kranke Seele, die die Vorschulmädchen in den Engelhimmel schickte, trafen diese Beschreibungen zu. Und neben den Mädchen spielten noch weitere Kinder eine Rolle. Aber mehr möchte ich zum Inhalt nicht sagen. Lasst euch überraschen und vor allem: Lasst euch vom Rückentext nicht täuschen, denn er offenbart nur die halbe Wahrheit… wenn überhaupt! Der Aufbau der Geschichte ist dennoch gut durchdacht und konnte mich überzeugen. Wenn nicht die schon erwähnten Längen gewesen wären, hätte mich auch die Spannung erreicht, die eines Thrillers würdig wäre. Aber der Erzählstil ist wie so vieles im Leben Geschmackssache und hat auch begeisterte Anhänger gefunden. Inhalt: Ein Spaziergänger findet im norwegischen Wald ein totes Mädchen, das mit einem Springseil an einem Baum aufgehängt wurde und ein Schild um den Hals trägt: „Ich reise allein.“ Kommissar Holger Munch beschließt, sich der Hilfe seiner Kollegin Mia Krüger zu versichern, deren Spürsinn unschlagbar ist. Er reist auf die Insel Hitra, um sie abzuholen. Was Munch nicht weiß: Mia hat sich dorthin zurückgezogen, um sich umzubringen. Doch als sie die Bilder des toten Mädchens sieht, entdeckt sie ein Detail, das bisher übersehen wurde – und das darauf schließen lässt, dass es nicht bei dem einen Opfer bleiben wird … Zum Buch: „Engelskalt“ von Samuel Bjork ist im April 2015 unter der ISBN-Nr. 978-3-8445-1772-9 bei Der Hörverlag erschienen. Das Hörbuch besteht aus zwei MP3-CDs mit einer Gesamtlaufzeit von 13 Stunden. Autor: Hinter dem Pseudonym Samuel Bjørk steht der norwegische Autor, Dramatiker und Singer-Songwriter Frode Sander Øien. Er wurde 1969 geboren, schrieb im Alter von 21 Jahren sein erstes Bühnenstück und veröffentlichte seitdem zwei hochgelobte Romane sowie sechs Musikalben. Sein erster Thriller, „Engelskalt“, wurde ein Bestseller. Derzeit lebt und arbeitet er in Oslo. Übersetzerin: Dr. Gabriele Haefs studierte in Bonn und Hamburg Sprachwissenschaft. Seit 25 Jahren übersetzt sie u.a. aus dem Dänischen, Englischen, Niederländischen und Walisischen. Sie wurde dafür u.a. mit dem Gustav- Heinemann-Friedenspreis und dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet, zuletzt 2008 mit dem Sonderpreis für ihr übersetzerisches Gesamtwerk. Sie hat u.a. Werke von Jostein Gaarder, Håkan Nesser und Anne Holt übersetzt. Zusammen mit Dagmar Mißfeldt und Christel Hildebrandt hat sie schon mehrere Anthologien skandinavischer Schriftsteller herausgegeben. Sprecher: Dietmar Wunder verdankt den “James-Bond”-Filmen mit Sean Connery seinen Weg ins Filmgeschäft. Heute ist er als Schauspieler, erfolgreicher Synchron- sowie Hörbuchsprecher und Dialogregisseur tätig. Er ist die deutsche Stimme vom aktuellen “James Bond”-Darsteller Daniel Craig sowie von Adam Sandler, Cuba Gooding Jr., Omar Epps und Sam Rockwell. Wunder wurde für seine Arbeit mehrfach ausgezeichnet, darunter der Deutsche Synchronpreis 2008 für die Dialogregie der TV-Serie Weeds und der Ohrkanus 2011 in der Kategorie „Beste Lesung Kinder/Jugendliche“. Wunder ist aber auch vor der Kamera zu sehen, so u. a. in Uli Edels “Der Baader Meinhof Komplex”. Beim Los Angeles Reel Film Festival 2010 erhielt er den Award „Best Supporting Actor“ für seine Rolle im Thriller “Not Worth A Bullet”. Im Hörverlag ist Dietmar Wunder u. a. in der Lesung von “Das Lied der Freiheit” von Ildefonso Falcones zu hören. Quelle: Randomhouse

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