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Rezension zu
Die Liebenden von Nizza

Ein Bild der Liebe

Von: Martinas Buchwelten
22.06.2022

Der Debütroman der Autorin "Die Bucht der Lupinen" hat mich letztes Jahr mega überrascht! Es wurde auf Anhieb ein fünf Sterne Buch! "Die Liebenden von Nizza" können dies leider nicht wiederholen, obwohl mich die Geschichte im Vergangenheitstrang sehr beeindruckt hat. Die Gegenwart konnte mich hingegen diesmal nicht so mitnehmen, was vorallem an Romy lag, die für mich irgendwie zu blass blieb. Johanna Laurin hat auch diesmal wieder einen packenden Roman geschrieben. Im Vergangenheitsstrang lernen wir Charlotte, Francine und Aimée kennen, die im Ersten Weltkrieg als Krankenschwestern in einem Lazarett verwundete Soldaten versorgen. Charlotte lernt dort Henri kennen und lieben. Sie sind das Paar, welches Jahre später auf dem Triptychon "Die Liebenden von Nizza" festgehalten wird, das vom damaligen noch unbekannten Maler Jean Paul Girard gemalt wurde. Seit dem Zweiten Weltkrieg gilt eines der drei Bilder verschollen. Edouard, der Sohn von Charlotte und Henri, versucht dieses Bild wieder in seinen Besitz zu bekommen und engagiert den Anwalt Adam Gold. Dieser wendet sich an die Kunstexpertin Dr. Romy Hauser, die sich nach einem schweren Schicksalsschlag eine Auszeit genommen hat. Doch der Fall beginnt sie zu interessieren und als Adam Gold auch noch vor ihrer Tür steht, sagt sie zu. In Südfrankreich machen sich beide auf die Suche nach dem verschwundenen dritten Bild aus dem Triptychon. Die Liebesgeschichte um Charlotte und Henri Fauberge, die Eltern des Auftraggebers, und die damit verbundene Entstehung des Gemäldes, wird wunderbar erzählt. Ich konnte den Zauber, der dieses Gemälde verbreitet, richtig spüren. Als Leser begleiten wir nicht nur Charlotte und Henri von 1915 bis 1944, sondern auch Charlottes Freundinnen Francine und Aimée auf ihren weiteren Lebenswegen, die miteinander verwoben bleiben. Der Schwerpunkt des Romans liegt bei der französischen Résistance und jeder Form von Kunstraub während des Nazi-Regimes. Dabei lernen wir viele Facetten der Figuren kennen, die in vielen Situationen über sich hinauswachsen. Überleben und Freiheit stehen dabei an erster Stelle. Im Gegenwartsstrang behandelt die Autorin die mühsame Aufgabe der Rückforderung dieser Kunstwerke, um die Hinterbliebenen zu entschädigen. Der Vergangenheitsstrang konnte mich richtig fesseln. Charlotte ist ein wahnsinnig starker Charaktert voller Mut, Engagement und Leidenschaft. Ich habe mit ihr mitgefühlt und mitgelitten. Aber auch die anderen Charaktere sind starke Figuren, die in Erinnerung bleiben. In der Gegenwart konnten mich hingegen Romy und Adam nicht richtig überzeugen. Ich fand kaum Zugang zu ihnen und hätte den Roman auch ohne den Gegenwartsstrang genossen...vielleicht sogar noch mehr. Schreibstil: Schon in "Die Buch der Lupinen" hat mich die Autorin mit ihrem einfühlsamen und bildhaften Schreibstil überzeugt. Die Erzählweise der Autorin ist fesselnd und zeigt von exakter Recherche rund um das Thema Raubkunst. Auch die malerischen Landschaftsbeschreibungen der Côte d'Azur sind neben dem schweren Thema rund um die beiden Weltkriege gelungen. Fazit: Ein Roman auf zwei Zeitebenen, der mich in der Vergangenheit absolut überzeugen und fesseln konnte. Der Gegenwartsstrang war mir hingegen etwas zu unaufgeregt und blass. Trotzdem eine wunderbare Geschichte mit vielen Facetten und einem interessanten Thema rund um Raubkunst.

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