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Rezension zu
Revival

Tiefsinnig aber nicht gruslig

Von: SabrinasLeseträume
01.08.2015

Jamie ist noch ein kleiner Junge als er das erste Mal auf Reverend Charles Jacobs trifft. Er ahnt noch nicht, welches Schicksal ihn zukünftig mit dem jungen Pfarrer verbinden soll, der sich mehr für Elektrizität als für den Glauben interessiert. Zeit seines Lebens wird Jamie Charles nicht mehr loswerden und schlimmer noch, er wird sich immer mehr in dessen Machenschaften verstricken und dem Wahnsinn des abtrünnigen Pfarrers nur ohnmächtig gegenüber stehen. Doch wenn er es nicht irgendwann schafft sich von ihm loszusagen, dann wird ein Unglück geschehen, soviel steht fest. Kann er rechtzeitig das Schlimmste verhindern? Das Cover ist optisch mit den ganzen Blitzen und dem Kreuz auf jeden Fall ein Hingucker und passt auch perfekt zum Inhalt des Buches, in dem die Themen enorme, elektrische Kraft und Glauben zentrale Rollen spielen. Die Backsteine im Hintergrund der Buchstaben haben ebenfalls eine Bedeutung, doch deren Sinn offenbart sich dem Leser erst zum Schluss. Auch der Titel Revival zieht sich durch das Buch und wird einem immer klarer je länger man liest. Unter dem Schutzumschlag befindet sich ein beiges Hardcover mit einer strukturierten Oberfläche. Dieses hat mir optisch zwar sehr gut gefallen, hatte aber das Manko, dass es sich trotz pfleglichster Behandlung an den Stellen, an denen es lange beim Lesen festgehalten wurde, verfärbt hat. Doch mal weiter zum Inhalt. Jamie ist so der typische King-Protagonist. Er hat kein leichtes Leben und ist einem sicherlich nicht unbedingt gerade sympathisch, denn seine Entscheidungen sind oft einfach nur zum schreien. Dennoch ist er eine sehr interessante Persönlichkeit und man hat Spaß daran etwas über ihn und sein Leben zu erfahren. Was ich außerdem sehr positiv finde, ist die Tatsache, dass Jamie immer versucht hat irgendwas zu machen, irgendwas zu ändern und Stillstand für ihn eigentlich ein Fremdwort ist. Vom Sohn eines Heizöllieferanten entwickelt er sich zu einem mäßig erfolgreichen Musiker und macht sein Ding aus seinem Leben auch wenn das nicht unbedingt etwas Gutes heißen muss. Sein Gegenspieler oder Mitspieler, so genau kann man das oft nicht sagen, Charles Jacobs ist zu Beginn ein junger engagierter Pfarrer, glücklich verheiratet, hat einen kleinen Sohn und nutzt die Elektrizität gerne dafür um den Kindern Religion näherzubringen. Doch nach einem Schicksalsschlag verschwindet er von der Bildfläche, nur um in unregelmäßigen Abständen immer wieder in Jamies Leben aufzutauchen und alles ordentlich durcheinanderzubringen. Dabei kann man jedoch eines schnell feststellen: Sein Fanatismus, was die Elektrizität angeht wächst und wächst. Während er zunächst durchaus noch die Sympathien des Lesers auf seiner Seite hat, schwinden diese im Lauf des Buches zusehends und am Ende schafft er es wohl glatt vom Everybody’s Darling zu Nobody’s Darling. Mit diesen sehr gegensätzlichen Charakteren war eine gute Basis für eine Geschichte geschaffen, welche einen enormen Tiefgang hat und auch zum Nachdenken anregt. Es steht viel zwischen den Zeilen und man kann in dem Buch sicher mehr finden als nur eine nette Unterhaltung für zwischendurch. Was mir allerdings deutlich gefehlt hat war der Horror, denn schließlich wird das Buch dort eingeordnet und sollte daher auch einfach irgendwelche Elemente aus diesem Bereich enthalten. Wenn man nun aber nicht gerade extrem religiös ist oder einen extrem festen Glauben an bestimmte Vorstellungen eines Lebens nach dem Tod hat, dann ist das Buch nicht wirklich gruslig. Für mich hat es vielmehr ein wenig dsytopische Züge, da viele Dinge, welche am Ende geschehen so vielleicht noch nicht möglich sind, aber dennoch im Bereich des Möglichen liegen, zumindest in ähnlicher Form. Dennoch hat mich das Buch insgesamt nicht so ganz überzeugen können, was aber nur teilweise wirklich am Inhalt sondern viel mehr an der Vermarktung des Ganzen lag. Ich mag tiefgründige Bücher und freue mich immer eines lesen zu können, allerdings möchte ich einfach einen Horrorroman in der Hand halten, wenn ich ein Buch als solchen verkauft bekomme. Inhaltlich haben mich einige Stellen gestört, welche einfach nur Längen waren, die das Buch gestreckt haben, denn man wäre auch ohne diese Dinge ausgekommen, außerdem fand ich die Entwicklung einiger Nebencharaktere etwas schräg und unausgegoren. Dennoch ist es alles in allem ein gutes Buch, welches man sicherlich auch weiterempfehlen kann. Von mir gibt es hierfür 3,5 von 5 Punkten.

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